Adventsspecial: Den Tieren entlang der Bahnstrecke Hof–Marktredwitz auf den Spuren
Folge 4: Die ganz kleinen dürfen nicht fehlen – Schrecken und Teichmolche in der Nähe der Bahnstrecke
Last but not least! Bei diesen kleinen tierischen Vertretern entlang der Bahnstrecke Hof–Marktredwitz mussten wir etwas genauer hinsehen. Denn die Schrecken und Teichmolche, die unsere Umweltexperten dokumentiert haben, sind nur wenige Zentimeter groß und Meister im Verstecken. Trotzdem ist es wichtig, auch die kleinsten Lebewesen bei der Umweltuntersuchung zu berücksichtigen, denn unsere Kartierer beobachten ein ganzes Jahr lang Wildtiere entlang des 42 Kilometer langen Streckenabschnitts, um Auswirkungen unserer Baumaßnahmen abschätzen und geeignete Gegenmaßnahmen zum Schutz der Natur und Umwelt entwickeln zu können.
Gut versteckt und kaum zu unterscheiden
Sowohl die blauflügelige Ödlandschrecke als auch die blauflügelige Sandschrecke sind in ihrem Lebensraum durch ihre bräunliche Farbe extrem gut getarnt und fallen meist erst auf, wenn sie zum Flug ansetzen. Ihren Namen haben die beiden nämlich von ihren blau gefärbten Hinterflügeln, die nur sichtbar sind, wenn sie auffliegen. Die Tiere sind zwischen eineinhalb und drei Zentimeter groß, ihrem Umfeld farblich perfekt angepasst und so nur schwer zu erkennen. Die beiden Heuschreckenarten sehen sich zudem noch zum Verwechseln ähnlich. Wenn Sie ganz genau hinsehen, können Sie auf dem linken Bild bei der Ödlandschrecke eine schwarze Binde auf dem Hinterflügel erkennen. Die Sandschrecke rechts hat diese Färbung nicht.
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Links die blauflügelige Ödlandschrecke mit einer schwarzen Binde auf dem Hinterflügel © ÖKON -
Zum Vergleich: Die blauflügelige Sandschrecke ohne diese Färbung. ©Burkhard Lüst
Hier tummeln sich die Teichmolche
Schon ein paar Zentimeter größer sind die Teichmolche, die unsere Umweltkartierer in der Nähe der Bahnstrecke gefunden haben. Die kleinen Molche sind nur etwa sechs bis acht Zentimeter lang, in seltenen Fällen aber auch bis zu elf Zentimeter. In Deutschland sind sie die häufigste Molchart und fast überall im Land verbreitet. Die Tiere an Land verbergen sich tagsüber unter Steinen, Laub, Wurzeln oder Totholz und sind deshalb gar nicht so leicht zu finden. Der Lurch gilt nach dem Bundesnaturschutzgesetz als „besonders geschützt“ und darf deshalb nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Außerdem müssen ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten erhalten bleiben.

Nächstes Jahr gehen die Kartierungen weiter
Die Umweltkartierung ist aber noch nicht abgeschlossen. Anfang 2023 geht es weiter mit den Untersuchungen vor Ort. Auch die Bestandsaufnahme der Vegetation haben unsere Kartierer teilweise schon in diesem Jahr gemacht und schließen sie nächstes Frühjahr ab. Bei der Dokumentation von geschützten Pflanzenarten entlang der Bahnstrecke unterstützen uns auch die örtlichen Behörden tatkräftig. Jetzt geht es für unsere Umweltexperten aber erstmal in die wohl verdiente Weihnachtspause.