Adventsspecial: Den Tieren entlang der Bahnstrecke Hof–Marktredwitz auf den Spuren

Folge 2: Reptilien fühlen sich an der Bahnstrecke besonders wohl

Unsere Kartierer beobachten ein ganzes Jahr lang Wildtiere entlang des 42 Kilometer langen Streckenabschnitts, um Auswirkungen unserer Baumaßnahmen abschätzen und geeignete Gegenmaßnahmen zum Schutz der Umgebung entwickeln zu können. Zwischen Hof und Marktredwitz treffen wir daher nicht nur flauschige Waldbewohner an, wie Reh oder Katze. Für Reptilien ist die Umgebung der Bahngleise ein idealer Lebensraum. Hier fühlen sich Zauneidechsen und Kreuzottern besonders wohl. Der Gleisschotter in Kombination mit dem oftmals lockeren Gebüsch am Rand bildet einen perfekten Lebensraum. So konnten die Artenschutzexperten auch mithilfe von künstlichen Verstecken in der Nähe der Gleise einige -Arten über die letzten Monate finden und mit Fotos dokumentieren.

Da Reptilien wie Zauneidechsen und Kreuzottern aufgrund ihrer Musterungen und Lebensweise gar nicht so leicht zu finden sind, haben unsere Umweltkartierer zusätzlich zur geübten Sichtbeobachtung einige künstliche Verstecke platziert.

Künstliche Verstecke bieten einen idealen Rückzugsort für Reptilien

Hier zu sehen: Ein Kleintierversteck in unmittelbarer Nähe der Bahnstrecke

Wie schon bei der Lockstockmethode im Wald, stellten unsere Umweltexperten Vermutungen an, wo sich Echsen und Schlangen aufhalten könnten. In diesen Bereichen legten die Kartierer dann ein künstliches Versteck aus. Und so funktioniert das Kleintierversteck: An einigen Stellen zwischen Hof und Marktredwitz haben die Umweltexperten eine Art Wellenblech auf dem Boden in unmittelbarer Nähe zu den Bahngleisen platziert. Das dunkle Material heizt sich besonders gut in der Sonne auf – ein sehr bequemes Versteck für wechselwarme Tiere, die sich regelmäßig aufwärmen müssen, um Energie zu tanken. Wartet man lange genug, muss man dieses Blech einfach nur anheben und findet im besten Fall einige tierische Bewohner darunter. Die Umweltkartierer müssen aber besonders darauf achten, nur an sonnigen Tagen nach den Echsen und Schlangen zu suchen. Ist es zu kalt, sind die Tiere auch unter den Verstecken nicht zu finden.

Echsen, Schlangen und Co. entlang der Ausbaustrecke

Reptilien sind an vielen Bahnstrecken zu finden. Lichte Waldlebensräume, sonnige Waldränder und Wiesen bieten genug Sonne und gleichzeitig Schutz, sowohl vor Prädatoren als auch vor extremen Witterungseinflüssen, wie zu kalte oder auch zu hohe Temperaturen. Die wechselwarmen Tiere brauchen strukturreiche Flächen, ein sogenanntes Gebüsch-Offenland-Mosaik. Die hohen Gräser und Brombeersträucher bei den Gleisen sind ein idealer Zufluchtsort. Die offenen Flächen brauchen sie daher speziell, um ihren Körper über den Tag zu erwärmen. Erst dadurch haben sie die Kraft, um aktiv zu sein und beispielsweise zu jagen. Sie ernähren sich von Kleintieren, wie Käfern und Spinnen.

Konkrete Schutzmaßnahmen für die erfassten Tierarten werden erst im nächsten Schritt der Planungen festgelegt, wenn auch der tatsächliche Eingriff klarer geplant ist. Grundsätzlich können die tierischen Bewohner aber während der Bauphase vorher zeitweise in angrenzende Räume vergrämt sowie durch einen Schutzzaun geschützt werden.

 

Hier sehen Sie noch andere Reptilien, die unsere Umweltexperten fotografieren konnten...

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