Bahnausbau von Hof bis Martinlamitz: Bürgerdialog zum Schallschutz startet
Die Weichen für einen klimafreundlichen und leisen Bahnverkehr in Hochfranken sind gestellt: In die Planungen zum Bahnausbau wurden nun unter anderem umfangreiche Schallschutzmaßnahmen eingearbeitet. Die Ergebnisse für den ersten Abschnitt zwischen Hof und Martinlamitz stellt das Projektteam den Bürgerinnen und Bürgern in den kommenden Wochen vor. Die weiteren Abschnitte im Landkreis Wunsiedel folgen im nächsten Jahr.

Der Projektleiter für den Abschnitt Hof-Marktredwitz Matthias Holfeld freut sich über den Fortschritt: „Mit den jetzt vorliegenden Planungsergebnissen erreichen wir ein wichtiges Etappenziel. Eine frühe Beteiligung der Bürger ist dabei fester Bestandteil unserer Planungen. Mit den Erkenntnissen aus dem Bürgerdialog wollen wir anschließend die weitere Planung und die Baurechtsverfahren angehen.“
Leiser Bahnverkehr in Hochfranken kommt
Durch die Elektrifizierung gibt es für AnwohnerInnen entlang der Strecke erstmals Schallschutz. Überall dort, wo die gesetzlich festgelegten Grenzwerte überschritten werden, sind Schutzmaßnahmen eingeplant. Entlang des 16 Kilometer langen Abschnitts von Hof bis Martinlamitz kommen dabei rund 16 laufende Kilometer Schallschutzwände zusammen. In Oberkotzau werden zwei besonders laute Eisenbahnbrücken durch leisere neue Brücken ersetzt. Zusätzlich wird es Anspruch auf passive Schutzmaßnahmen geben.
Drittes Gleis zwischen Hof und Oberkotzau sichert Qualität für Nahverkehr
Bei der Überarbeitung der bestehenden Planung wurden auch aktualisierte Zugzahlen des Bundes berücksichtigt. Diese prognostizieren auf dem viel befahrenen Abschnitt zwischen Hof und Oberkotzau eine Überlastung. Die Folge wäre eine schlechtere Qualität insbesondere für die Fahrgäste im Nahverkehr. Das soll ein zusätzliches Gleis verhindern: Auf rund fünf Kilometern wird ein drittes Gleis ergänzt – und zwar dort, wo sich bis 1945 schon einmal ein Gleis befand und somit komplett auf Bahngrund.

Mit der Ergänzung von Schallschutz und drittem Gleis wird der Ausbau zur Rundum-Frischekur für die wichtige Bahnstrecke: Neben dem Bau der Oberleitungsanlage gehören dazu beispielsweise Arbeiten an Brücken und in Bahnhöfen, die Verlängerung von Überholgleisen, die Digitalisierung der Leit- und Sicherungstechnik und nun auch umfangreiche Schallschutzmaßnahmen. So machen Bund und Bahn die hochfränkische Strecke fit für die Zukunft!
Dialog online und offline
Die Ausbaupläne haben wir nun in übersichtlichen Planungskarten veröffentlicht. Zusätzlich gibt es einen Infotermin – aufgrund der Corona-Pandemie im Internet. Bei der Veranstaltung am 12. Januar wird in einem Livestream das Projekt vorgestellt, mit besonderem Fokus auf den konkreten Maßnahmen im Abschnitt. Über einen Chat können BürgerInnen Fragen stellen, die live beantwortet werden. Wer lieber vor Ort sprechen möchte, bekommt eine Woche später die Gelegenheit dazu: Bei Bürgersprechstunden in Hof (18. Januar) und Schwarzenbach (20. Januar) wird das Projektteam in der Region sein. Aufgrund der Corona-Beschränkungen ist eine Anmeldung unter 0911/219-1814 erforderlich.