Bahnstromleitung: 150 Hinweise werden geprüft

DB-Projektleiter Matthias Trykowski in der virtuellen Pressekonferenz

(Nürnberg, 05. November 2020) Im Juni hat die DB Ihren Leitungsentwurf zur Bahnstromleitung in Nordostbayern als ersten Vorschlag für die Region vorgestellt. Heute haben wir bei einer virtuellen Pressekonferenz Bilanz gezogen zu den vergangenen Wochen und einen Ausblick auf die nächsten Schritte gegeben. 

Seit Juni konnten Bürgerinnen und Bürger eigene Vorschläge, Ideen und Hinweise rund um den Entwurf an die DB mitteilen. Viele Menschen haben diese Möglichkeit genutzt: Mehr als 300 Nachrichten haben uns seit Juni per Mail oder Post erreicht, Bürgersprechstunden am Telefon und vor Ort wurden angeboten, zwölf Online-Infotermine mit mehr als 3.000 Zuschauern durchgeführt. Insgesamt kamen fast 150 Planungshinweise im Projektteam an – teils mit ganz konkreten Alternativvorschlägen. 

DB-Gesamtprojektleiter Matthias Trykowski freut sich über die intensive Beteiligung: „Die Region steht hinter der Elektrifizierung und bringt sich aktiv mit ihren Ideen ein. Unser Dialog kommt an und unsere Planung profitiert davon. „Natürlich wird die Planung auch kritisch begleitet – vor allem in einigen Orten im Landkreis Amberg-Sulzbach. Das gemeinsame Ziel eines klimafreundlichen Bahnverkehrs für die Region wird jedoch überall unterstützt.“

Alle Vorschläge werden geprüft

Viel Input also für die Planer der DB: Diese prüfen in den folgenden Wochen intensiv die zahlreichen Anregungen. Für die konkreten Vorschläge zu einem anderen Verlauf der Leitung wird zunächst die Machbarkeit untersucht: Ist der Vorschlag mit den gesetzlichen Regelungen vereinbar? Ist er technisch umsetzbar? Anschließend beleuchten wir, wie er im Vergleich zu den bestehenden Varianten abschneidet: Sind von dem Vorschlag mehr oder weniger Menschen betroffen? Führt er durch mehr oder weniger Waldflächen oder Schutzgebiete? Unter Berücksichtigung dieser und weiterer Aspekte wird ein Vorschlag gegebenenfalls als Leitungsvariante übernommen. Beispielsweise wurde für den Abschnitt im Landkreis Amberg-Sulzbach ein Verlauf entlang der Bundesstraßen B14 bzw. B85 angeregt, der durch die Planer grundsätzlich positiv bewertet wird.
Auch spezielle Hinweise – beispielsweise zum Habitat eines seltenen Vogels oder einer geschützten Pflanzenart – sind hilfreich. Diese gehen unmittelbar an die Planer.

Achim Saßmannshausen, Leiter Bahnstromleitungen bei DB Energie, erklärt den Umgang mit den Planungshinweisen.

Zusätzliche Leitungsvarianten Ende des Jahres

Voraussichtlich gegen Ende dieses Jahres will die DB die Planungshinweise aus der Region in Form von ergänzten Leitungsvarianten veröffentlichen. Auf diese Weise werden auch Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern in das Raumordnungsverfahren eingehen, das im kommenden Jahr startet.

Achim Saßmannshausen, Leiter Bahnstromleitungen bei DB Energie: „Gerade die umwelttechnischen Aspekte werden in den weiteren Planungsschritten noch sehr intensiv untersucht. Für diese Phasen übernehmen wir die Hinweise schon jetzt und können sie von Anfang an entsprechend einarbeiten. So kann nichts übersehen werden.“

Wissenschaftliches Gutachten soll Alternativen klären

Fragen der Region rund um Alternativen zu den Bahnstromleitungen will DB Energie in Form eines Gutachtens durch externe Experten klären lassen. Die genauen Inhalte, der Gutachter sowie die Finanzierung werden derzeit geklärt und sollen zeitnah mit der regionalen Politik abgestimmt werden.

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