DIALOG IM LANDKREIS SCHWANDORF: BAHNAUSBAU AUF DER STRECKE MARKTREDWITZ–REGENSBURG

Sprachen über die Elektrifizierung der Bahnstrecke Marktredwitz–Regensburg: MdB Udo Schiefner, MdB Marianne Schieder, Gesamtprojektleiter für die Elektrifizierung, Norman Wilk (v.l.n.r.). © Büro Marianne Schieder/Peter Wein

Vergangene Woche war das Projektteam zu Gast bei MdB Marianne Schieder, um einen offenen Dialog zwischen Bundestagsabgeordneten, SPD-Kommunalpolitiker:innen und Bürgermeister:innen aus der Region des Landkreises Schwandorf zu führen. Dabei haben wir als DB Fragen über die Elektrifizierung der Bahnstrecke sowie zur Barrierefreiheit der Bahnstationen und Lärmschutz beantwortet.

„Wir wollen, dass die Elektrifizierung so schnell wie möglich kommt“, sagte Marianne Schieder in ihrer Begrüßung. Seit mehr als 25 Jahren ihrer politischen Tätigkeit setze sie sich für dieses Projekt ein. Seit langem sei der „vordringliche Bedarf“ im Bundesverkehrswegeplan festgeschrieben. Die neue Bundesregierung habe es sich nun vorgenommen, Tempo zu machen und das Infrastrukturprojekt namentlich auch im Koalitionsvertrag genannt. „Die Elektrifizierung bietet große Chancen für unsere Region. Einerseits wenn es darum geht, Güter auf die Schiene zu bringen und damit die Straße zu entlasten, andererseits aber auch, weil sie für die Weiterentwicklung des Fern- und Nahverkehrs unerlässlich ist“, erklärte Schieder.

„Wir befinden uns noch in der Vorplanung“, begann der Gesamtprojektleiter für die Elektrifizierung, Norman Wilk seinen Vortrag. Gleichwohl müsse die Elektrifizierung dringend umgesetzt werden, denn eine fehlende Elektrifizierung sei nicht nur ökologisch nachteilig, sondern verschlechtere auch die Erreichbarkeit der gesamten Region. Entscheidend sei das Maßnahmengesetzvorbereitungsgesetz. In diesem Rahmen rechnet Wilk mit dem Abschluss der Vorplanung Ende des Jahres 2024.

Wilk sprach ebenso die Herausforderungen an, die für die Elektrifizierung zu beachten seien: Neben über 200 Brücken seien Themen wie Tunnel, Bahnübergänge, Stellwerke Überholgleise, der Ausbau des Bahnstroms und der Schallschutz zu beachten. Auch für Wilk sei die fehlende Barrierefreiheit einzelner Bahnhöfe, wie etwa in Schwandorf ein nicht-hinnehmbarer Zustand. Wenn Ende 2024 die Vorplanung abgeschlossen und der Spurplan festgelegt sei, gäbe es frühestens unter Umständen die Möglichkeit, den barrierefreien Umbau vorzuziehen. Denn erst am Ende der Vorplanung können die Fachplaner aussagen, ob sich der Spurplan – also die Gleislage und damit auch die Bahnsteige innerhalb eines Bahnhofs – verändert. Dafür müsse dann außerhalb des Maßnahmengesetzvorbereitungsgesetz sowohl die Finanzierung geklärt als auch das Baurecht für den barrierefreien Ausbau geschaffen werden.

Ein Anliegen, das der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag, Udo Schiefner gerne aufnahm und versprach, auch auf Bundesebene Druck zu machen: „Es kann nicht sein, dass die Barrierefreiheit an vielen Orten von der Elektrifizierung abhängig gemacht wird“, sagte Schiefner, der ebenso dafür warb, die Bürgerinnen und Bürger von Anfang an im Verfahren aktiv zu beteiligen.

In der anschließenden Diskussion brachten die Anwesenden ihre vielseitigen Nachfragen vor: Ein Problem stellten die Kreuzungen der Bahngleise dar, wie etwa in Schwarzenfeld. Hier erläuterte Wilk, dass eine Unterführung im Rahmen der Elektrifizierung geplant sei. Im Maxhütte-Haidhof sei für die Elektrifizierung wohl eine Umplanung des Streckenverlaufs erforderlich, da die „Ponholzer Höhle“ einen Hohlraum darstelle, der nicht verfüllt werden könne.

Eine gute Nachricht konnte Wilk für das Städtedreieck vermelden: „Wir planen bei der Elektrifizierung mit der reaktivierten Bahnstrecke im Städtedreieck“, sagte er auf Nachfrage. Und auch für Nabburg sei die jetzige Planfeststellung zur Schaffung eines neuen Bahnübergangs die Planungsgrundlage für die Deutsche Bahn. Norman Wilk stellte zudem klar, dass das Raumordnungsverfahren zum Bahnstrom parallel laufe: „Ohne zusätzliche Stromversorgung wird es nicht gehen.“

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