Fragen, Fragen, Fragen: Antworten zu offenen Punkten aus Infoterminen

Fragen über Fragen: Bei zwei unserer sechs Online-Infotermine war das Interesse der Zuschauerinnen und Zuschauer in der Veranstaltung so groß, dass wir nicht alle Antworten live geben konnten. Deswegen liefern wir nun die Rückmeldung zu den noch offenen Fragen für den Abschnitt von Vorra nach Ranna sowie die Bahnstromversorgung im Abschnitt von Ottensoos bis Irrenlohe nach. Aufgrund der Fülle an Fragen haben wir thematisch sortiert und mehrfache Fragen zusammengefasst.

Noch Fragen offen?
Ihre Frage ist nicht dabei? Sie können uns gerne immer persönlich kontaktieren. Alle Möglichkeiten finden Sie unter Dialog.

Abschnitt Vorra-Ranna

Projektnutzen

Wenn das Projekt mit der reduzierten CO2 Emission begründet wird, sollte belegbar sein, dass das auch unter Berücksichtigung des CO2 Aufwandes für die Bauarbeiten stimmt. Ist das geschehen und wo kann man das einsehen werden?

Die Berechnungen zur CO2-Ersparnis wurden durch einen Bundesgutachter erstellt. Informationen hierzu finden sich im Projektinformationssystem des Bundes

Welche Vorteile hat man in der Region vom Fernverkehr? Laut Deutschland-Takt-Entwurf soll der zwischen Marktredwitz und Nürnberg nur in Kirchenlaibach halten.

Der Fernverkehr ermöglicht in ganz Deutschland das klimafreundliche Reisen über größere Distanzen. Davon profitiert die Gesellschaft im Ganzen – beispielsweise durch Entlastung der Straßen sowie den Klimaschutz.

Diese Planung scheint auf Annahmen zu basieren, die nicht unbedingt stimmen: Elektrifizierung spart nicht unbedingt CO2 ein. Elektrozüge sind nicht unbedingt leiser. Belegen Sie bitte diese Annahmen.

Teil 1 der Frage: siehe oben. Teil 2: Elektrozüge haben im Vergleich zu entsprechenden Dieselzügen keinen lauten Motor und sind deswegen grundsätzlich leiser. Die konkrete Differenz hängt natürlich vom jeweiligen Fahrzeug und weiteren Faktoren ab – beispielsweise ist der Unterschied beim Beschleunigen größer als beim reinen Rollen des Zuges, da hier die größte Geräuschentwicklung vom Rad-Schiene-Kontakt entsteht. Konkrete Untersuchungen hierzu siehe beispielsweise Umweltbundesamt.

Stand jetzt kann ich noch keinen Vorteil für Mensch, Natur, oder Anwohner erkennen. Welche Vorteile sollen diese Einschnitte in Natur und Landschaft mit sich bringen?

Als Vorteile des Bahnausbaus sind beispielsweise der Klimaschutz sowie Verbesserungen in der Mobilität (z.B. S-Bahn) zu nennen. mehr erfahren

Verkehr

Wäre eine Haltestelle Güntersthal machbar, hier arbeiten über 1000 Leute und kommen fast alle mit dem Auto zur Arbeit?

Für neue Haltepunkte ist in Bayern die Bayerische Eisenbahngesellschaft bzw. der Freistaat Bayern zuständig. Voraussetzung ist hierfür grundsätzlich der Nachweis von mehr als 1.000 Ein-/Aussteigern pro Tag.

Fahren die Bayreuther Züge nach der Elektrifizierung weiter mit Diesel nach Nürnberg (umweltschädlich) oder muss man in Schnabelwaid/Pegnitz umsteigen (fahrgastfeindlich)?

Der Bund sieht derzeit für die Abschnitt nach Bayreuth keine Elektrifizierung vor. Sofern nicht durch den Freistaat Bayern eine entsprechende Bestellung erfolgt ist somit davon auszugehen, dass Dieselzüge unter der Oberleitung bis Schnabelwaid fahren werden. Ob ggf. alternative Antriebsformen nach Bayreuth verkehren können (z.B. Hybridtriebwagen  - Kombination aus elektrischem Fahrzeug und Akku) ist im weiteren Projektverlauf noch mit der für den Nahverkehr in Bayern zuständigen Bayrischen Eisenbahngesellschaft zu klären.

Was ist mit der Alternativstrecke über Schwandorf nach Marktredwitz, da gibt es kaum Kurven noch Tunnel?

Für die Strecke über Schwandorf liegt derzeit noch kein Planungsauftrag vom Bund an die DB vor. Wir rechnen mit einer Beauftragung 2021.

Bauablauf

Wie viel Zeit wird der Neubau der Straßenbrücke in Rothenbruck in Anspruch nehmen?

Für den Neubau der Straßenbrücke in Rothenbruck wird es zeitweise zu Sperrungen des landwirtschaftlichen Weges kommen. Die konkrete Dauer sowie der Zeitpunkt werden von uns rechtzeitig kommuniziert werden.

Schallschutz

Wo Lärmschutzwälle durch Ortschaften notwendig werden, werden diese durchsichtig ausgeführt, oder wirken sie wie eine nach oben offene Röhre?

Die konkrete optische Ausführung von Schallschutzwänden steht derzeit noch nicht fest. Der Einsatz transparenter Elemente ist grundsätzlich denkbar. Allerdings haben diese eine geringere schallabsorbierende Wirkung.

Wo ist die Schwellenbesohlung im Planungsabschnitt 2 vorgesehen und aus welchen Gründen ist an diesen Stellen eine Schwellenbesohlung vorgesehen?

Die Schwellenbesohlung wurde in einer Schalltechnischen Untersuchung als sinnvolle Maßnahme in diesem Planungsabschnitt ermittelt. Die Schalltechnische Untersuchung wurde von externen Experten im Auftrag der DB durchgeführt. Die konkreten Abschnitte können sich im Laufe der weiteren Planung nochmals verschieben, daher ist zum jetzigen Zeitpunkt keine finale Aussage möglich.

Pegnitztal

Zur Trassenführung,Sie befindet sich in der Fränkischen Schweiz, Vorra - Ranna, werden hier langjährige Erfahrungen der Rhätische Bahn 7. Februar 1888 Schweiz mit einfließen?

Bei der Planung werden Erfahrungen aus anderen Regionen mit Tunnelbau (z.B. Schweiz und Österreich) berücksichtigt. Die von der DB beauftragten Planer können Erfahrungen im Tunnelbau weltweit vorweisen. Folglich werden auch die Erfahrungen der Rhätischen Bahn (z.B. Tunnel in Tunnel Methode) berücksichtigt sofern diese aufgrund unterschiedlicher Rahmenbedingungen übertragbar sind (z.B. andere Spurweite)

Warum wurden nur die Bahnhöfe Vorra und Neuhaus betrachtet, Velden und Rupprechtstegen aber nicht?

Was mit den Bahnhöfen Velden und Rupprechtstegen passiert, hängt stark von der Variantenbetrachtung im Pegnitztal ab. Daher wurden diese beiden Bahnhöfe im Infotermin nicht separat aufgeführt.

um wieviel Meter müssen die vorhandenen Tunnels für die Elektrifizirung ausgebohrt werden ?

Das Tunnelprofil müsste um bis zu 2 Meter erweitert werden.

Wie hoch wäre der volkswirtschaftliche Schaden, wenn die bestehende Trasse ausgebaut wird, aber über Jahre nur stark eingeschränkt befahrbar ist und das Pegnitztal eine einzige Großbaustelle ist, so dass der Tourismus erliegt?

Eine solche volkswirtschaftliche Betrachtung wird von der DB nicht durchgeführt. Dies könnte nur der Bund als Auftraggeber des Projektes vornehmen.

Angenommen "Hartensteiner Basistunnel" käme: Wer wäre für die Zusatzausstattungen (Investition und Unterhalt) für die Feuerwehren in Neuhaus, Velden, Hartenstein, Vorra bzw. Rettungsdienste dann der Kostenträger (Kommunen, Bund, Land, Bahn)?

Wenn sich im weiteren Verlauf die Variante Hartensteintunnel verfestigen sollte, wird mit den zuständigen Stellen das Flucht- und Rettungskonzept abgestimmt und im Rahmen dessen auch die Kostenaufteilung erörtert.

Was passiert mit dem Abraum aus dem Tunnel Hartenstein?

Das ausgebaute Erdreich wird über Straße und Schiene zu einer Deponie abgefahren. Dort wird es aufbereitet und großräumig wiederverwertet.

Bei einem Neubautunnel Hartenstein würde sich die Parksituation an den beiden Endpunkten stark verschlechtern. Ein Ausbau der bestehenden Parkanalgen (Vorra, Neuhaus) dürfte sich angesichts der Bebauung eher problematisch gestallten. Gibt es Lösungen?

Für die Gestaltung des Bahnhofsumfeldes sind grundsätzlich die Kommunen zuständig.

Die Variante Hartenstein wird das Tal an der Ein- und Ausfahrt in den Berg verändern. Immerhin handelt es sich in Artelshofen/Vorra und bei Velden um äußerst reizvolle Teile der Landschaft, die unwiederbringlich zerstört würden. Wie ist das begründbar?

Bei der Gestaltung der Eisenbahnbrücken in diesem Bereich kann eine Variante gewählt werden, die sich möglichst gut ins Landschaftsbild einpasst (siehe auch Visualisierung). Der Anblick würde sich hier natürlich verändern. Auch 1877 wurde die Optik des Pegnitztals beim Bau der Bahnstrecke verändert. Heute finden viele Menschen den Anblick der damals geschaffenen Bauwerke sehenswert. 

Nach einem Tunnelneubau Hartenstein geht es doch dann um den Unterhalt der gesamten alten Strecke Vorra-Neuhaus, wer wird das bezahlen?

Was mit der bestehenden Strecke passiert, falls der Neubautunnel Hartenstein kommen sollte, ist derzeit noch offen.

Auf welcher Basis/Grundlage wurden die bisherigen Varianten bewertet? Welche Kriterien sind hier ausschlaggebend v.a. auch für die Stromführung? Kostentechnisch schneinen Sie ja bisher leider keine Informationen zu haben.

Der Ausbau der Bahnstrecke Nürnberg–Marktredwitz ist ein Projekt des Bundes. Der Bund ist Auftraggeber des Ausbaus und bezahlt ihn auch. Somit trifft der Bund die Entscheidungen über das Projekt. Mit der Planung des Ausbaus hat der Bund die DB beauftragt. Die DB agiert als eine Art neutrales Planungsbüro – vergleichbar mit einem Architekten, der von einem Häuslebauer beauftragt wird. Die DB berät den Bund bei der Entscheidung über die Varianten und trägt alle Fakten zusammen, die für die Entscheidung erforderlich sind – beispielsweise die voraussichtlichen Kosten, die Bauzeiten und die Vor- bzw. Nachteile der verschiedenen Varianten. Auch die Erkenntnisse aus dem Dialog mit der Region sind für den Bund von großer Bedeutung, denn so erfährt er von den Interessen und Anliegen der Menschen vor Ort.

Beteiligung

Bisher gab es keine Beteiligung. Ohne sachliche Begründung wurden von den Einwänden der Bürgerinitiative zum Erhalt des Pegnitztales nicht ein einziges Argument aufgenommen? Warum nicht?

Die Erkenntnisse aus den technischen Vorplanungen liegen erst seit Kurzem vor. Eine frühere Beteiligung ohne konkrete Planungsergebnisse wäre überhaupt nicht möglich gewesen.

Zu den Planfeststellungsbeschlüssen habe -nicht nur ich- 2018 Einwendungen gemacht. Warum hat kein Dialog stattgefunden?

Für die Elektrifizierung hat aufgrund der Projektphase bislang kein Planfeststellungverfahren stattgefunden.

Bahnstrom Abschnitt Ottensoos-Irrenlohe

Planungsablauf

Warum wurde nicht mit den Grundstückseigentümern gesprochen bevor der Korridor veröffentlicht wird?

Aufgrund der sehr frühen Planungsphase existiert derzeit nur ein Leitungsentwurf mit einem 200 Meter breiten Untersuchungsbereich. Einzelne Grundstückseigentümer stehen somit noch gar nicht fest.

Warum erfahren wir das so spät ???

Die Planung befindet sich derzeit in einer sehr frühen Phase, ganz am Anfang und noch vor jeglichen Verwaltungsverfahren.

Wie kann ein solcher Leitungsentwurf für die Bahnstromversorgung in Nordostbayern entworfen werden,ohne irgendwelche Behörden Vorrort vorab mit einzubinden?

Der Leitungsentwurf wurde durch einen Fachplaner im Auftrag der DB erstellt. Die Kommunen, aber auch die Bürgerinnen und Bürger in der Region, können in der nun laufenden Phase ihre Anregungen und Vorschläge einbringen.

Welche Mitsprache haben die Bevölkerung?

In den kommenden Wochen und Monaten soll der von der DB vorgestellte Leitungsentwurf gemeinsam mit der Region weiterentwickelt werden. Dazu können Bürgerinnen und Bürger dem Planungsteam Vorschläge oder Hinweise zukommen lassen. Unabhängig davon ist auch in den später folgenden Verwaltungsverfahren natürlich eine Beteiligung möglich.

Für wann ist der aufbau geplant?

Eine konkrete Jahreszahl für den Baubeginn kann aufgrund der frühen Planungsphase noch nicht benannt werden. In jedem Fall wird es noch etliche Jahre dauern bis es wirklich an den Bau gehen kann. 

Wann beginnt das eigentliche Verfahten zu dieser Planung? Wann und wo können Wiedersprüche eingebracht werden? Wir werden uns mit allen Mitteln gegen diese Trasse wehren!

Das Raumordnungsverfahren wollen wir 2021 beginnen. Das Raumordnungsverfahren ist ein förmliches Verwaltungsverfahren, das die Raumverträglichkeit von großen (Bau-)Projekten sicherstellen soll. Es betrachtet dazu ökonomische, ökologische, kulturelle und auch soziale Aspekte. Das Raumordnungsverfahren wird von den Bezirksregierungen durchgeführt und sieht auch eine Beteiligung der Öffentlichkeit vor. Es bildet eine Informations- und Beurteilungsbasis für nachfolgende Zulassungsverfahren.

Wer entscheidet final welche Streckenführung realisiert wird?

Der Ausbau der Bahnstrecken in der Region ist ein Projekt des Bundes. Der Bund ist Auftraggeber des Ausbaus und bezahlt ihn auch. Somit trifft der Bund die Entscheidungen über das Projekt. Mit der Planung des Ausbaus hat der Bund die DB beauftragt. Die DB agiert als eine Art neutrales Planungsbüro – vergleichbar mit einem Architekten, der von einem Häuslebauer beauftragt wird. Die DB berät den Bund bei den Entscheidungen und trägt alle Fakten zusammen, die erforderlich sind.

Der von der DB kürzlich vorgestellte Leitungsentwurf wird in den kommenden Wochen und Monaten mit Hilfe der Hinweise aus der Region optimiert. Der verbesserte Leitungsentwurf wird dann durch ein Raumordnungsverfahren auf Raumverträglichkeit hin geprüft. Für die tatsächliche Baugenehmigung ist noch ein Planfeststellungsverfahren erforderlich. Erst hier wird der endgültige Verlauf mit den genauen Maststandorten festgelegt.

Wie ist der genaue Zeitplan für die jeweiligen Verfahrensschritte zur finalen Abstimmung des Leitungsverlaufes? Z.B. bis wann werden alle Einsprüche und Verbesserungsvorschläge gesammelt?

Bis 30. September werden Vorschläge oder Hinweise zum Leitungsentwurf gesammelt. Anschließend prüfen die technischen Planer die vorliegenden Vorschläge und nehmen diese Alternativen ggf. in den Leitungsentwurf auf. Den optimierten Leitungsentwurf veröffentlicht die DB auf der Projekt-Webseite.

Die derzeit durch die DB durchgeführte Beteiligung der Region findet noch vor Beginn der förmlichen Verfahren statt. Sie ist freiwillig und somit nicht gesetzlich geregelt. Förmliche Einsprüche sind daher nicht möglich. Verbesserungsvorschläge sind aber herzlich willkommen – diese können über die Kontaktmöglichkeiten auf dieser Webseite an uns mitgeteilt werden.

Welche rechtliche Schritte kann man einleiten und welche Fristen sind einzuhalten?

Betroffene Grundstückseigentümer können im Rahmen des späteren Planfeststellungsverfahrens Einwände gegen ein Vorhaben einbringen. Auch Klagen gegen einen Planfeststellungsbeschluss sind möglich. Weil derzeit noch keinerlei Verwaltungsverfahren läuft, können auch keine rechtlichen Schritte eingeleitet werden.

Wenn der Bürger sein Klagerecht realisiert, von wem sollen dann die Kosten dafür übernommen werden?

Natürlich steht jedem Bürger der Klageweg auf eigene Kosten frei.

Wie soll sich mit den Kommunalpolitikern auseinandergesetzt werden, wenn sie nur kurzfristig informiert werden ?

(Kommunal-)Politiker wurden bereits im Mai erstmals über die Planungen zur Bahnstromversorgung in Nordostbayern informiert. Es gibt in den kommenden Wochen und Monaten noch viele Möglichkeiten zur Information und Beteiligung.

Bündelung

Die Trasse sollte angabegemäß möglichst umweltverträglich entlang von bestehenden Straßen erfolgen, wenn man sich aber die geplante Trasse im Gemeindegebiet Ammerthal Richtung Amberg anschaut, ist genau dies nicht der Fall. Warum?

Der Leitungsentwurf bündelt immer dort, wo es möglich und sinnvoll erscheint. Nicht an allen Stellen gibt es passende Möglichkeiten. Falls Sie konkrete Anregungen oder Vorschläge haben, können Sie uns diese gerne mitteilen. zum Dialog

Warum wird die Leitung nicht entlang der Bahnstrecken verlegt?

Eine Bündelung von Bahnstromleitung und Bahnstrecke ist grundsätzlich möglich: Die Bahnstromleitung kann entweder an den Oberleitungsmasten in sicherem Abstand über der Oberleitung geführt werden oder es können schlanke Bahnstrommasten unmittelbar neben der Bahnstrecke aufgestellt werden. So können neue Berührungspunkte vermieden werden.

Andererseits bringt diese Variante auch einige Nachteile mit sich. Insbesondere können Wohnbereiche oder Schutzgebiete dabei nicht mit Mindestabständen umgangen werden. Eine vollständige Bündelung mit der Bahnstrecke ist daher aus unserer Sicht nicht die beste Lösung, weil sie unter Umständen sogar mehr Berührungspunkte verursacht als ein separater Verlauf. Für konkrete Vorschläge, an welchen Stellen die Bündelung mit der Bahnstrecke sinnvoll ist, sind wir offen. 

Sie sagten die Leitungen können nicht durch die Ortschaften geführt werden. Der Bereich zwischen Ottensoos und Neukirchen ist viel geringer besiedelt als die Strecke von Ottensoos nach Nbg. Ist das nicht ein Widerspruch mit dem Leitungsnetz?

Aus technischer Sicht spricht nichts dagegen, Bahnstromleitungen entlang der Bahntrasse auch durch Ortschaften zu führen. Auch die gesetzlich festgelegten Grenzwerte können dabei eingehalten werden. Allerdings ist ein solches Vorhaben heute nur dann anwendbar, wenn es keine sinnvollere Alternative gibt, von denen weniger Menschen betroffen wären.

Der Leitungsentwurf orientiert sich größtenteils am bestehenden Netz. Könnten Netzbetreiber wie etwa Tennet oder Bayernwerk ihr Veto gegen eine Bahnstromleitung in ihrem Schutzstreifen einlegen?

Die Leitung der DB muss die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstände zur Bestandsleitung der Tennet/BAG einhalten, damit der sichere Betrieb uneingeschränkt gewährleitet bleibt. Bei begründeten Bedenken kann der Leitungsbetreiber jedoch seine Einwände formulieren, ein grundsätzliches Vetorecht ist nicht gegeben.

Die Planungen für die Bahnstromleitungen dürften schon länger bekannt sein bzw. in den letzten Jahren entwickelt worden. Warum ist man nicht schon früher an die Tennet bezüglich einer Bündelung mit dem Ostbayernring herangetreten?

Die Planungen zur Bahnstromversorgung in dieser Form konnten erst angestellt wurden nachdem die Strecke Marktredwitz-Regensburg beauftragt und die Strecke Nürnberg-Schwandorf in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wurde (November 2018). Die Planungen für die Elektrifizierung einer so großen Dieselinsel sind umfangreich und somit sehr zeitintensiv. Die Tennet befindet sich mit dem Ostbayernring in der Planung/Realisierung eines Ersatzneubaus je nach räumlichen Planungsabschnitt in unterschiedlichen Leistungs- und Genehmigungsphasen. Nachdem der Ausbau des OBR sowohl versorgungstechnisch als auch zeitlich eine sehr hohe Priorität genießt, ist eine planerische Verknüpfung und damit Bindung an ein nachfolgendes Planungsvorhaben nicht möglich.

Zu Gailoh: Auf beiden Seiten der vorgezeichneten „Trasse“ stehen Wohnhäuser. Wie ist die konkrete Umsetzung geplant? Wird einfach ein zusätzliches Kabel an die bestehenden Masten gehängt? Werden zusätzliche Masten aufgestellt?

Derzeit arbeiten wir an möglichen Lösungen für die herausfordernden Bedingungen in Gailoh, um eine zufriedenstellende Variante zu finden.

Warum überhaupt quer Feld ein? Es gibt hier zwei Bundesstraßen an denen entlang gegangen werden kann dies ja auch erdverkabelt. Das geht wo anders auch.

Eine durchgängige Erdverkabelung ist beim Bahnstromnetz aufgrund der grundlegenden physikalischen Bedingungen leider nicht möglich. Die Bündelung der Bahnstromleitung mit der B14 und B85 wird im weiteren Planungsverlauf geprüft, bei einer positiven Begutachtung wird die Variante mit ins Raumordnungsverfahren integriert.

Gibt es in den betroffenen Gemeindegebieten nicht bereits Stromtrassen, NEBEN welche man die Bahnstromleitung bauen kann? So würde man bereits bestehende Infrastruktur nutzen, wenn man schon die vorhandenen Leitungen nicht nutzen kann?

Eine Bündelung mit bestehenden Stromleitungen ist auch aus unserer Sicht eine gute Möglichkeit. In sehr weiten Abschnitten des Entwurfs ist eine solche Bündelung auch bereits vorgesehen. Leider gibt es nicht an allen Stellen geeignete bestehende Leitungen. Über Vorschläge für konkrete weitere Bündelungsmöglichkeiten sind wir dankbar.

Ist eine Nutzung von Hybridleitungen (Hochspannungsmasten, welche sowohl Drehstrom als auch Bahnstrom tragen) denkbar? Wird diese Alternative geprüft?

In vielen Abschnitten kann die Bahnstromleitung mit bestehenden Stromleitungen gebündelt werden – durch die gemeinsame Nutzung von Schutzstreifen werden die bereits bebauten Trassen dabei optimal genutzt. Technisch ist es grundsätzlich in hochsensiblen, lokal begrenzten Abschnitten auch möglich, die Bahnstromleitungen auf den Strommasten anderer Leitungen mitzuführen – ohne eigene Bahnstrommasten zu bauen. Dies kann die DB aber natürlich nicht allein entscheiden. Vor allem an besonders herausfordernden Stellen mit engen Platzverhältnissen strebt die DB die Zusammenarbeit mit anderen Betreibern an. Dazu ist immer eine genaue Prüfung nötig: Tragen die bestehenden Strommaste die zusätzlichen Leitungen? Wie beeinflussen sich die beiden Stromsysteme? Und ist der Partner gewillt unsere Leitungen mitzutragen?

Sie sprechen ja von "Linienbündelung". Wenn Sie sich an einer bestehenden Stromleitung orientieren, die in 10 Jahren (vermutlich) unterirdisch verlaufen wird, wie sinnvoll ist das dann?

Sofern bereits konkrete Planungen für die Erdverkabelung einer Leitung bestehen, sind wir dankbar für entsprechende Hinweise. Im Gegensatz zu einer Freileitung die eine eingeschränkte Bebauung zulässt, ist bei einer Erdverkabelung prinzipiell gar keine Überbauung möglich. Daher wird auch nach einer Verkabelung einer 110kV-Leitung ein sichtbarer, nicht bebaubarer Streifen übrigbleiben, der für eine Bahnstromleitung nutzbar wäre. Grundsätzlich versuchen wir diese Bereiche in unseren Planungen angemessen zu berücksichtigen.

Warum ist keine gemeinsame Trasse z. B. mit Tennet geplant? Es ist unverständlich,das jeder sein eigenes Ding dreht.

Der Strommarkt ist in Deutschland liberalisiert. Die verschiedenen Stromleitungen gehören daher unterschiedlichen privatwirtschaftlichen Unternehmen. Die DB als Unternehmen in der Hand des Bundes versucht die eigene Planung im Rahmen der gesetzlichen Regelungen mit bekannten tangierenden Planungen abzustimmen. Dies ist schon aus zuwendungsrelevanten Regelungen notwendig. Soweit die Planungsziele und Terminpläne eine Planungskoordination erlauben, wird diese Möglichkeit nicht außer Acht gelassen.  

Leitungsentwurf

Was wurde bei dem aktuellen Streckenverlauf beachtet? Naturschutz, Wohngegenden, Kosten, etc.

Oberste Prämisse war beim Entwurf des Leitungsverlaufs möglichst geringe Auswirkungen auf Menschen und die Umwelt zu erzeugen. Deswegen orientiert sich der Leitungsentwurf stark an bestehender Infrastruktur und umgeht nach Möglichkeit Ortschaften und Schutzgebiete. Darüber hinaus wurde nach einer möglichst direkten Verbindung der Einspeisepunkte gesucht, da durch eine direkte Leitungsführung Betroffenheiten minimiert und Kosten reduziert werden können.

Warum verläuft die Stromleitung über Privatgrund und nicht auf Flächen des Bundes (B85, B14) ?

In der derzeitigen frühen Planungsphase erfolgt noch keine Betrachtung von Grundstückseigentümern. Es werden somit weder private noch staatliche Flächen bevorzugt – vielmehr wird nach Art der Flächen unterschieden, beispielsweise ist gemäß gesetzlicher Vorgaben eine (landwirtschaftlich) genutzte Fläche im Vergleich zu einem Wohngebiet oder einem Naturschutzgebiet vorzuziehen.

Mich interessiert der Trassenverlauf für 92263 Ebermannsdorf, welche Grundstücke und deren Eigentümer davon betroffen sind.

Den derzeitigen Leitungsentwurf finden Sie hier. Aufgrund der sehr frühen Planungsphase existiert derzeit nur ein Leitungsentwurf mit einem 200 Meter breiten Untersuchungsbereich. Einzelne Grundstückseigentümer stehen somit noch gar nicht fest.

Wie weshalb verläuft diese Strecke durch NAturschutzgebiete?

Der aktuelle Leitungsentwurf der DB führt an keiner Stelle durch ein Naturschutzgebiet.

Die Trasse schneidet den Einzugsbereich des Flugplatzes Fichtelbrunn, nach derzeitigen Stand geht sie nahezu direkt durch die Einflug/Abflugschneise. Damit wäre ein Flugbetrieb künftig nicht mehr möglich. Ist dies berücksichtigt?

Vielen Dank für diesen Hinweis, den wir uns gerne gezielt ansehen. Wir können Ihnen vorab zusichern, dass wir den uneingeschränkten, derzeitig genehmigten Flugbetrieb durch unsere Trasse nicht gefährden wollen. Der Leitungsentwurf wird dies berücksichtigen.

Die Bahn hat bereits bis Hartmannshof Strom an/über den Gleisen, warum zieht man diesen Strom nicht einfach bis nach Amberg - Schwandorf - Regensburg?

Die 110 kV-Bahnstromleitung reicht derzeit bis nach Ottensoos. Bis nach Hartmannshof können die elektrischen Züge mit 15kV fahren, da im Knoten Nürnberg in die Oberleitung eingespeist wird. Die aus Nürnberg verfügbare Leistung auf der 15kV-Ebene reicht nur bis Hartmannhof, jede weitere Belastung durch eine Streckenverlängerung muss durch neue Einspeisepunkte sichergestellt werden. Deshalb soll von Ottensoos aus die Bahnstromleitung nun verlängert werden. In welchen Umfang dafür die Bahnstromleitung entlang der Bahntrasse geführt werden kann, wird aktuell geprüft.

Vorschlag anstelle Gailoh: Weg über freie Flächen Haag/Ullersberg, dann Richtung Fuchsstein. Wurde das betrachtet? Hier würde kein WOHNGEBIET MIT VIELEN KLEINEN KINDERN beeinflusst werden.

Danke für diesen Vorschlag, den wir uns gerne ansehen.

Bei uns gibt es Löcher, Schächte, Gruben im Trassengebiet. Masten könnten einsinken. Haben Sie hierzu Spezialisten befragt?

Baugrunduntersuchungen werden in den nächsten Planungsschritten durchgeführt.

Alleine zwischen Frankenhof und Schwand muss ca ein Hektar Wald gerodet werden

Die Trassenführung in diesem Planungsstadium legt noch keine bauliche Ausführung fest. In begründeten Ausnahmefällen ist es sehr oft möglich ein Waldgebiet zu überspannen und somit einen ggf. wertvollen Waldbestand zu sichern. Das hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. Im angesprochenen Bereich liegt die Breite des Waldes bei nur ca. 320 Meter. Die sinnvollste Lösung wird für diesen Bereich rechtzeitig vor der Planfeststellung mit den Eigentümern individuell besprochen.

Wie sind Sie bei der Prüfung der Varianten dazu gekommen, dass das Landschaftsschutzgebiet, der Naturpark, die Uhu-Brutplätze und eine Überbauung des Flugplatzes Fichtelbrunn ein alternativloser Trassenverlauf wäre?

Unser derzeitiger Leitungsentwurf ist ein Vorschlag, wie die Bahnstromleitung realisiert werden könnte. Alternativlos ist er natürlich nicht – immerhin besteht ja derzeit die Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger, uns Alternativen vorzuschlagen. Naturschutzfachliche Belange werden natürlich berücksichtigt, dabei werden in den folgenden Planungsphasen auch die Träger öffentlicher Belange beteiligt, beispielsweise im Raumordnungs- oder Planfeststellungsverfahren. Wann die konkrete Abstimmung mit den Behörden und den Trägern der öffentlichen Belange zu führen ist, ist in den gesetzlichen Regelungen vorgegeben – diesem Umstand tragen wir selbstverständlich Rechnung.

Wie viele 110KV Leitungen sollen es den werden wenn die Stromtrasse 200 Meter breit werden soll ?!

Aufgrund der frühen Planungsphase umfasst der Leitungsentwurf der DB derzeit einen rund 200 Meter breiten Untersuchungsbereich. Die Bahnstromleitung wird selbst mit Schutzstreifen später wesentlich weniger Platz benötigen. Der Untersuchungsbereich dient lediglich der Findung des späteren Verlaufs.

Mensch & Umwelt

Welche gesundheitlichen Belastungen sind in unmittelbarer Nähe zur Starkstromleitung für Menschen, Kleinkinder und Tiere zu erwarten ?

Alle elektrischen Geräte und Leitungen erzeugen elektrische und magnetische Felder, beispielsweise Handys, Fernsehgeräte oder Mikrowellen. Auch in der Natur gibt es solche Felder: Beispiele dafür sind Gewitter, aber auch das natürliche Magnetfeld der Erde. Für den Menschen sind diese elektromagnetischen Felder in geringer Dosierung ungefährlich. Damit die gesundheitlich unbedenkliche Dosierung nicht überschritten wird, hat der Gesetzgeber Grenzwerte festgelegt. Diese Grenzwerte werden im Bahnbetrieb, aber auch bei Bahnstromleitungen, weit unterschritten. Um die Einhaltung dieser Grenzwerte sicherzustellen, führen wir bei der Planung der Bahnstromleitung aufwändige Untersuchungen durch und erstellen in Zusammenarbeit mit externen Experten Gutachten. So tragen wir dafür Sorge, dass es keine gesundheitliche Gefährdung für Anwohnerinnen und Anwohner an einer Bahnstrecke oder einer Bahnstromleitung gibt.

Wie erklären und bewerten Sie die unterschiedlichen Grenzwerte in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern hinsichtlich elektromagnetischer Strahlung?

Die in der 26. Bundesimmissionsschutzverordnung (26. BImSchV) festgelegten Grenzwerte für eine Frequenz von 16,7 Hz gehören im internationalen Vergleich zu den strengeren Werten. (vgl.: „Internationaler Vergleich der rechtlichen Regelungen im nicht-ionisierenden Bereich - Vorhaben 3614S80010“) Die Einhaltung dieser Grenzwerte wird sowohl im elektrischen Zugverkehr als auch im Umfeld einer Bahnstromleitung durch Simulationsrechnungen sowie lokale Magnetfeldmessungen sichergestellt.

Wie gefährlich und gesundheitsschädlich ist die Amberger Elektrifizierung direkt durch das Stadtgebiet für direkte Anlieger mit ihren Gärten und Häusern?

Für den Menschen sind elektromagnetische Felder in geringen Mengen ungefährlich. Damit die gesundheitlich unbedenkliche Dosierung nicht überschritten wird, hat der Gesetzgeber strenge Grenzwerte festgelegt. Diese Grenzwerte werden bei Oberleitungen, aber auch bei Bahnstromleitungen weit unterschritten. Um die Einhaltung der Grenzwerte sicherzustellen, führen wir aufwändige Untersuchungen durch und erstellen in Zusammenarbeit mit externen Experten Gutachten. So tragen wir dafür Sorge, dass es keine gesundheitliche Gefährdung für Anwohnerinnen und Anwohner einer Bahnstrecke oder einer Bahnstromleitung gibt.

Welche Abstände der Leitung zu Wohn- und Wirtschaftsgebäuden müssen eingehalten werden ?

Gesetzliche Mindestabstände zur Wohnbebauung gibt es für eine 110 kV-Leitung unter Berücksichtigung der in der VDE geregelten Sicherheitsabstände nicht. Die DB versucht aus Akzeptanzgründen freiwillig einen Abstand von mindestens 200 Metern einzuhalten. An den allermeisten Stellen gelingt dies auch.

Hätten Sie gern in der Nähe IHRES Hauses so eine Stromtrasse? Wie wirkt sich diese auf die Gesundheit aus? Gibt es Langzeitstudien?

Jegliche Infrastruktur (Bushaltestelle, Landstraße, Autobahn, Sendemasten, PV-Felder, Stromleitung) im Sichtfeld des eigenen Zuhause ist subjektiv gesehen natürlich störend. Das können wir nachvollziehen. Trotzdem sind die genannten Einrichtungen für unser hochindustrialisiertes Land essentiell und müssen vom Staat entweder direkt bereitgestellt werden – oder eben z.B. im Falle einer Bahnstromversorgung bei der Bahn bestellt werden. Die Solidarität gegenüber den Interessen der Allgemeinheit ist ein Grundprinzip unserer Gesellschaft und unseres Zusammenlebens. Wichtige Infrastruktur wie Straßen, Schienen oder Krankenhäuser könnten sonst gar nicht mehr gebaut werden.

Die von Ihnen angesprochenen Immissionen sind in der 26.BImSchV beschrieben, die daraus abzuleitenden Grenzwerte sind darin gesetzlich vorgeschrieben. Zu den Auswirkungen vom durch Wechselstrom hervorgerufenen Magnetfeldern, gibt es seit vielen Jahrzehnten ausreichende Studien, die zur Festlegung der Grenzwerte – eben genau für eine Dauerexposition geführt haben.

Stromtrassen geben Geräusche von sich. Gibt es Untersuchungen dazu wie weit dieses Geräusch hörbar ist?

Bahnstromleitungen sind bereits konstruktiv durch die niedrige Betriebsspannung von 110 kV nahezu geräuschlos. Die Geräusche werden durch die Korona Effekte verursacht, die überwiegend im Höchstspannungsbereich 220/380kV festzustellen sind. Die Geräuschentwicklung ist von der Spannung (nahezu konstant) und den Wetterverhältnissen (Leitfähigkeit der Luft) abhängig, daher ist bei einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit an Höchstspannungsleitungen z.B. mit 380 kV eine Geräuschentwicklung wahrnehmbar. Bei einer Bahnstromleitung ist damit nicht zu rechnen. 

Wurde von Fachspezialisten bereits ein technische Messung durchgeführt, wie sich Stromleitung (50Hz) u. Bahnstromleitung (16 2/3Hz) aufsummieren und dadurch eine größere Entfernung zu Wohngebäuden ergeben muss? Es sollten Hochfrequenzspezialisten mitreden

Im Rahmen der Planfeststellung und Inbetriebnahme wird die Einhaltung der 26.BImSchV nachgewiesen, wobei die additive Wirkung bereits vorhandener emittierender Infrastruktur berücksichtigt werden muss. Im Hochfrequenzbereich erfolgt ebenfalls der Nachweis der Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte – insbesondere im großen Umfeld von Verkehrsflugplätzen und sensibler Infrastruktur.

Und wenn die Leitung direkt über das Haus geht?

Die DB plant an keiner Stelle einen Verlauf über ein Wohnhaus – dieser Fall beim Neubau der Trasse kann definitiv ausgeschlossen werden.

Was ist mit dem Naturschutz. Bei uns gibt es viele Orchideen (Frauenschuh), Eidechsen etc. Beim Hausbau muss darauf Rücksicht genommen werden, die Bahn braucht dies nicht zu tun???

Selbstverständlich muss bei den Planungen zur Bahnstromversorgung der Schutz von Natur und Umwelt berücksichtigt werden. Dazu wurden bereits in den ersten Planungen Schutzgebiete ermittelt und nach Möglichkeit umgangen. Aber auch in den nächsten Phasen sind weitere Schritte vorgesehen: So wird beispielsweise eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung durchgeführt und ggf. entsprechende Schutzmaßnahmen vorgesehen. Die gleichen Anforderungen, die an private Bauherren gestellt werden, sind auch von öffentlichen Vorhabenträgern einzuhalten.

Ist bekannt, dass die geplante Trasse zwischen Oed und Lehenhammer eines der bedeutendsten Uhu-Brutgebiete Bayerns durchschneidet?

Vielen Dank für diesen Hinweis. Wir prüfen diesen gerne und sehen ggf. geeignete Maßnahmen vor, beispielsweise Vogelschutz-Armaturen an den Bahnstrommasten. Der Bereich wird im weiteren Verlauf z.B. mit Vogelschutzexperten einvernehmlich abgestimmt. Der Schutz unserer heimischen Natur liegt uns ebenfalls am Herzen.

Mit der Novellierung 1998 wurde die Raumordnung verstärkt auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit verpflichtet. Wie können Sie im Hinblick darauf die Planung begründen.

Die Belange der Raumordnung werden selbstverständlich berücksichtigt. Zu diesem Zweck soll ab dem kommenden Jahr ein Raumordnungsverfahren durch die Bezirksregierungen durchgeführt werden.

Wie sieht es mit Denkmalschutz aus? Unsere Kirche in Frankenhof ist 1323 erbaut worden.

Die gesetzlich vorgeschriebenen Belange des Denkmalschutzes werden berücksichtigt.

Wie gehen sie mit bestehenden Naturschutzstreifen in unserer Gegend vor.

Die Trasse kreuzt oder tangiert gemäß unseren Vorgaben keine ausgewiesenen Naturschutzgebiete. In den bisherigen Betrachtungen wurden berücksichtigt und nach Möglichkeit umgangen: FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitat), Vogelschutzgebiete, Biotope, Wasserschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete.

Wie viele qm Wald müssen denn hierfür konkret gerodet werden?Ist sichergestellt, dass für die gerodeten Flächen Ausgleich geschaffen wird? Entsteht an anderer Stelle neuer Wald?

Aus der aktuellen Trassierung kann noch keine Rodungsfläche abgeleitet werden, da je nach örtlicher Situation auch eine Umgehung oder Überspannung von Waldgebieten möglich ist. Für alle baulichen Maßnahmen sind adäquate Kompensationsmaßnahmen erforderlich, dazu gehören u.a. auch Aufforstungen.

Bahnstrecke

Welche Vorteile bestehen für Amberger Zugfahrende? Es kann nicht sein, dass Züge nur durchbrausen, um nicht durch Franken fahren zu müssen.

Für den Amberger Bahnhof wird durch die Elektrifizierung beispielsweise ein Fernverkehrs-Halt möglich. Auch im Nahverkehr können Verbesserungen erzielt werden.

Ich muss unbedingt wissen ob Etzelwang dann auch. Barrierefrei wird..

Der barrierefreie Ausbau von Bahnhöfen kann im Rahmen des Streckenausbaus durch den Bund oder den Freistaat Bayern beauftragt werden.

Ich habe gehört, dass eine Elektrifizierung der Strecke Nürnberg-Irrenlohe überhaupt nicht möglich ist, da diese die Kriterien einer „Gebirgsbahn“ erfüllt und damit zu steil wäre. Zudem würden die Brücken zu niedrig sein. Sind diese Argumente zutreffend?

Die Steigung der Strecke steht einer Elektrifizierung nicht im Wege. Für Straßenbrücken, die eine zu niedrige Höhe für die Elektrifizierung haben, werden in der Vorplanung Lösungen gefunden – beispielsweise ein Neubau mit größerer Höhe oder eine Absenkung der Gleise. Ein Hinderungsgrund für die Elektrifizierung ist aber auch dies nicht.

Wie viel Abstand muss von Grundstücken zur Gleisanlage vorhanden sein? Wir wohnen direkt an der Bahntrasse.

Für den Abstand zwischen einer Bahnstrecke und einer angrenzenden Bebauung gibt es keine Mindestabstände – sonst wäre die Bebauung sehr nach an Bahnstrecken ja auch gar nicht möglich gewesen. Immerhin wurde die Bahnstrecke Nürnberg – Schwandorf bereits 1859 in Betrieb genommen.

Berücksichtigen Sie die Planung der Stadt Amberg, den Bahndamm auf dem Stadtgebiet unter die Erde zu legen

Nach Erteilung des Planungsauftrags erfolgen Auftaktgespräche mit allen Kommunen. Dabei werden natürlich auch mögliche parallel laufende Planungen der Stadt Amberg abgeglichen. 

Bleiben alle Haltepunkte erhalten oder sollen kleinere Bahnhöfe geschlossen werden?

Der Nahverkehr wird in Bayern durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft bestellt und finanziert. Derzeit liegen uns keine Informationen vor, dass in diesem Bereich Bahnhöfe geschlossen werden sollen.

Wird es neue Haltepunkte an der Strecke geben?

Der Nahverkehr wird in Bayern durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft bestellt und finanziert. Derzeit liegen uns keine Informationen vor, dass in diesem Bereich neue Haltepunkte geplant sind.

Wenn Veränderungen wird dann die Bahn endlich auch auf Barrierefreiheit achten.. und Barrierefrei heisst dass ich einen Rollstuhl in den Zug schieben kann

Auch wir als Deutsche Bahn wollen den barrierefreien Ausbau unserer Bahnhöfe und Haltestellen voranbringen. Doch wir allein können diese große Aufgabe nicht bewältigen. In seiner Rolle als Eigentümer der Bahninfrastruktur ist für den Ausbau der Stationen der Bund verantwortlich. Um diesen zu beschleunigen, beteiligt sich auch der Freistaat Bayern freiwillig an der Finanzierung. Welche Stationen konkret barrierefrei werden, kann daher nicht die DB entscheiden. Der Bund fördert den Ausbau vor allem an größeren Stationen, an denen viele Reisende davon profitieren.

Warum wird bei den Planungen sich nicht an den Tschechen orientiert wegen der Strecke nach Prag? Die tschechische Seite ist aktuell mit ihrem Ausbau bereits auf halber Strecke von Pilsen nach Furth im Wald.

Für den Ausbau von Bahnstrecken ist der Bund zuständig. Der Planungsauftrag an die DB wurde durch den Bund für Anfang 2021 angekündigt. Erst mit dem Planungsauftrag können die Planungen starten.

Sie sagen, Sie modernisieren Bahnhöfe entlang der Strecke. Dies wäre in Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg dringend notwendig. Was passiert dort mit dem Bahnhof und dem Bahngebäude?

Der Ausbau von Bahnhöfen kann im Rahmen des Streckenausbaus durch den Bund oder den Freistaat Bayern bei der DB beauftragt werden.

Ist im Zuge der geplanten Elektrifizierung auch der zweigleisige Lückenschluss zwischen Amberg und Irrenlohe, was für die Strecke eine höhere und homogene Streckenauslastung bedeuten würde, auch in der Planung?

Die DB ist gespannt, welche konkreten Maßnahmen durch den Bund im für Anfang 2021 angekündigten Planungsauftrag vorgesehen sind.

Es ist immer wieder von Lärmschutz die Rede. Dies deutet darauf hin, dass mit einer Mehrbelastung der Bahnanlieger gerechnet wird. Wie sieht die Mehrbelasung konkret aus?

Bei jedem Ausbauprojekt wird durch eine Schalltechnische Untersuchung sichergestellt, dass es durch den Ausbau für die Anwohner nicht lauter wird - dies ist gesetzlich so vorgesehen. Dem Ergebnis dieser Untersuchung können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgreifen. 

Was nützen uns Lärmschutzfenster, wenn wir dann unseren Garten nicht mehr nützen können?

Zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht abschätzbar, welche Schutzmaßnahmen an welcher Stelle erforderlich werden. Somit kann auch nicht ausgesagt werden, ob es passive Maßnahmen (z.B. Lärmschutzfenster) oder aktive Maßnahmen (z.B. Lärmschutzwände) geben wird. 

Wie funktioniert es mit der elektitionierung der Bahn wenn die Trasse einen ganz anderen Weg nimmt

Der Strom wird an verschiedenen Einspeisepunkten – den sogenannten Unterwerken – in die Oberleitung eingespeist.

Wird die Verbindungsstrecke Pommelsbrunn-Hersbruck rechts auch elektrifiziert?

Hierzu laufen die Untersuchungen noch, eine elektrische Verbindung ist aus betrieblicher Sicht sinnvoll.

Für welche Geschwindigkeiten ist die Strecke derzeit ausgelegt und ist geplant, im Zuge der Elektrifizierung die Strecke ganz oder in Teilbereichen für höhere Geschwindigkeiten auszubauen?

Aufgrund des fehlenden Planungsauftrags ist uns derzeit nicht bekannt, ob Änderungen an den Streckengeschwindigkeiten durch den Bund vorgesehen sind.

Werden die Züge weiter mit Neigetechnik fahren? Wenn nein, um wie viel niedriger wird die Geschwindigkeit sein?

Wir gehen davon aus, dass auch weiterhin Züge mit Neigetechnik fahren sollen. 

Wird es durch die Baumaßnahmen zu Beeiinträchtigungen im S-Bahnverkehr zwisehen Hartmannshof und Hersbruck kommen

Bei Baumaßnahmen versucht die DB immer die Auswirkungen auf die Fahrgäste so gut wie möglich zu reduzieren. Dafür wird in aller Regel „unter dem rollenden Rad“ gebaut – also trotz laufenden Zugverkehrs. Vollständig lassen sich Einschränkungen bei einem so großen Ausbauprojekt aber nicht verhindern. Bis tatsächlich gebaut werden kann, wird es aber noch einige Jahre dauern.

Verkehrskonzept

Für welche Verkehrsachsen wird die Strecke genutzt werden? Wird es einen Fernzug Nürnberg-Prag geben?

Hierzu sind uns aufgrund des fehlenden Planungsauftrags derzeit noch keine Details bekannt.

Ab wann könnte es einen IC/EC/ICE Nürnberg-Prag geben?

Ein konkreter Zeitplan zum Ausbau der Strecke Nürnberg – Furth im Wald könnte frühestens benannt werden, wenn der vom Bund beabsichtigte Ausbauumfang bekannt ist.

Werden nach der Elektrifizierung der Strecke keine Dieselloks mehr fahren?

Das Ziel der Elektrifizierung ist den Einsatz von elektrischen Zügen zu ermöglichen. Um den ausschließlichen Einsatz von Elektrozügen zu erreichen, müssten alle Strecken in der Region mit Oberleitung ausgestattet werden, beispielsweise auch der Abschnitt zwischen Neukirchen und Weiden. Es ist jedoch schon aus wirtschaftlichen Gründen davon auszugehen, dass nach dem Ausbau nur doch wenige Dieselzüge zum Einsatz kommen werden.

Ist eine Erweiterung der S-Bahn über Hartmannshof hinaus geplant? Der Pendolino ist für uns die bessere Alternative und soll auch weiterhin erhalten bleiben!

Der Nahverkehr wird in Bayern durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft bestellt und finanziert. Derzeit liegen uns keine Informationen vor, dass grundlegende Änderungen am Nahverkehrsangebot in diesem Bereich geplant sind.

Werden die Tickets nachher billiger?

Der Ausbau der Bahnstrecken wird durch den Bund finanziert. Einen Zusammenhang mit Ticketpreisen gibt es nicht.

Gibt es elektrisch betriebene Züge, die genau so schnell sind wie der Pendolino mit Neigetechnik.

Grundsätzlich sind elektrische Züge sogar spurtstärker als Dieselzüge. Um die Fahrzeiten auf den Strecken in der Region zu halten, ist die Neigetechnik von entscheidender Bedeutung. Es ist davon auszugehen, dass zukünftig eher elektrische Züge mit Neigetechnik verfügbar sein werden als Dieselzüge mit einer solchen.

Hat ein Dieselzug eine schlechtere CO2-Bilanz als ein elektisch-betriebener Zug? Hinsichtlich CO2-Ausstoß für Stromerzeugung, Stromtransport, Netzbetrieb

Die Vorkommen von fossilen Brennstoffen sind limitiert, die Verbrennung erzeugt große Mengen an klimaschädlichen Schadstoffen. Eine Abkehr von diesen Techniken ist angesichts der Klimaschutzziele zwingend erforderlich. Der Bahnstrommix beinhaltet im Jahr 2019 bereits 60% grüne Energie, bis 2038 werden wir die DB ausschließlich mit CO2-freier Energie versorgen können.

Grundstücke

Es wird Wertverluste der Flurstücke geben durch Mehraufwand durch die Bearbeitung.Wie wird das geregelt

Der Mehraufwand wird entschädigt.

Dieses Projekt führt zu einer nie dagewesenen Wertminderung der Grundstücke und Immobilien entlang der Trasse. Wie soll das ausgeglichen werden und wie wollen Sie die Betroffenen entschädigen?

Wenn die Bahnstromleitung über ein Grundstück verlaufen soll, führen wir mit dem Eigentümer persönliche Gespräche. Dabei geht es meist nur um die Mitbenutzung einer geringen Quadratmeterzahl für den Bau der Mastfundamente. Die Einschränkung des Grundstücks wird als Wertminderung selbstverständlich durch eine angemessene Entschädigung ausgeglichen. Das gilt natürlich auch dann, wenn das Grundstück mit der Bahnstromleitung nur überspannt wird, ohne dass darauf ein Mast steht. Auch dann erhält der Eigentümer eine angemessene Entschädigung.

trasse 200 meter welche bewirtschaftung ist noch möglich -einschränkungen?

Derzeit besteht der Leitungsentwurf aus einem 200 Meter breiten Untersuchungsbereich. Die Leitung selbst ist wesentlich weniger breit und wird innerhalb des Untersuchungsbereiches platziert. Im Bereich der Bahnstromleitung ist eine Bewirtschaftung der Flächen auch weiterhin möglich, siehe auch nachfolgende Frage. 

Welche Minderung erfahren die landwirtschaftlichen Flächen, die von der Stromtrassen durchquert und tangiert werden ?

Die (landwirtschaftliche) Nutzung der Grundstücke ist im Bereich der Bahnstromleitung auch weiterhin möglich. Lediglich wenige Quadratmeter werden in etwa alle 300 Meter dauerhaft für den Bau der einzelnen Maste benötigt. Diese Fläche wird selbstverständlich nach den gültigen auch mit dem Bauernverband abgestimmten Regelsätzen entschädigt. Dabei wird natürlich auch der Ausfall eines zukünftigen Ertrags berücksichtigt. Unterhalb der Leitung kann die Fläche wie gewohnt bewirtschaftet werden – auch mit größeren landwirtschaftlichen Maschinen. Im Vorfeld des späteren Planfeststellungsverfahrens erfolgen Abstimmungen mit den Grundstückseigentümern. Dabei können auch Wünsche wie die genaue Platzierung der Maststandorte aufgenommen werden.

Wird mein Grundstück zwangsenteignet wenn ich es nicht für diese Trasse abgeben/verkaufen möchte?

Der Bahnausbau Nordostbayern ist ein Projekt der Bundesrepublik Deutschland. Es dient dem Gemeinwohl der Bürgerinnen und Bürger im ganzen Land. Als letzte Maßnahme können grundsätzlich auch Grundstücke zwangsenteignet werden. Die DB strebt aber immer eine Einigung an.

Kleine Feldstrukturen!!!! Die Felder werden dadurch unwirschaftlicher die existenz von Landwirtschaftlichen Betireben ist gefährdet!!!!!!! Was ist damit?

Landwirtschaftliche Flächen, über die eine Bahnstromleitung führt, können auch weiterhin genutzt werden. Für die Bahnstrommasten wird nur eine sehr geringe Fläche dauerhaft benötigt. 

Technik

Warum beziehen Sie den Strom nicht aus dem öffentlichen Netz und wandeln ihn nur um?

Das öffentliche Stromnetz ist nach ganz anderen Kriterien und Anforderungen geplant, berechnet und errichtet worden als das Bahnstromnetz und daher außerhalb der stark ausgebauten Ballungszentren zur Versorgung der Bahnstrecken nicht so gut geeignet. An das öffentliche Stromnetz werden ja auch völlig andere Anforderungen gestellt als das im Bahnverkehr der Fall ist. Denn während in der privaten Nutzung der Stromverbrauch im Tagesverlauf gering schwankt, gibt es bei der Bahn enorme Leistungsspitzen, die bewältigt werden müssen. Ein Vergleich: Wenn ein ICE mit Tempo 100 km/h voll beschleunigt, ist das so als würden in einer Stadt mit mehreren tausend Haushalten alle zum gleichen Zeitpunkt ihren Backofen ein- und sofort danach wieder ausschalten. Das Bahnstromnetz ist gezielt für diese Spitzenbelastungen ausgelegt: Die Belastung kann sich über das eigene Bahnstromnetz sinnvoll verteilen und durch Rückspeisungen teilweise auch regional kompensiert werden. 

Könnte man an den Übergabepunkten mit regenerativer Energie einspeisen (Verzicht der Stromtrasse)?

Für die besonderen Bedingungen im Bahnstromnetz wäre eine Versorgung nur durch direkt an den Einspeisepunktion erzeugten Strom nicht praktikabel. Um die Leistungsspitzen des elektrischen Zugverkehrs (s.o.) zu bewältigen, wären enorme Dimensionen an Windrädern oder Photovoltaikanlagen erforderlich. Als zusätzliche Einspeisung ist regenerative Energie wünschenswert, wobei die benötigte technische Lösung noch nicht baureif entwickelt und spezifiziert ist.  

Wieso werden Windkrafträder abgeschaltet, wenn zu viel Energie vorhanden ist und nicht für die Bahn genutzt. Es wurden kürzlich 7 neue Windkraftanlagen in Betrieb genommen mit 120m Narbenhöhe

Das liegt leider nicht in unserem Entscheidungsbereich, für die besonderen Bedingungen im Bahnstromnetz (s.o.) ist das hier beschriebene Modell nur eingeschränkt geeignet. Hier kommt es zu enormen Leistungsspitzen bei der Durchfahrt eines Zuges. Der Energiebedarf besteht genau zu diesem Moment der Durchfahrt.

Als zusätzliche Einspeisung ist regenerative Energie wünschenswert, wobei die benötigte technische Lösung noch nicht baureif entwickelt und spezifiziert ist. Die Windkraftanlagen sind für 50Hz konzipiert, eine Anpassung auf 16,7Hz wäre die Voraussetzung zur Einspeisung ins Bahnnetz.

Wie wird Bahnstrom erzeugt und wie wird die Netzfrequenz gehalten? Wie sehen hier die Verlust durch Transformation vom 50 Hz Netz zum 16 Hz Netz aus?

Die Webseite der DB Energie führt Sie durch diesen Themenkomplex sehr ausführlich durch, für spezielle Fragen können Sie sich gerne an die offiziellen Stellen wenden. mehr erfahren

Die Bahnlinien in ganz Mecklenburg-Vorpommern und Teilen Brandenburgs werden aus dem öffentlichen Netz versorgt. Dort gibt es keine Bahnstromleitungen. Wieso geht das nicht bei uns?

Die in den neuen Bundesländern vorhandene Infrastruktur ist historisch gewachsen, das sogenannte dezentrale Netz ist noch ein Erbe aus der Zeit vor der Wiedervereinigung. In den zentralen Knoten und auf den Hauptstrecken wurde trotzdem auch dort auf den westdeutschen Standard umgestellt. In den angesprochenen Bereichen ist die Versorgung aus dem öffentlichen Netz durchaus sinnvoll, weil bei Bahnstrecken mit sehr wenig Verkehr und somit geringem Stromverbrauch ein geringerer Anspruch an die Versorgungsqualität gestellt werden kann. Selbst dann kommt diese Technik aber nur dann zum Einsatz, wenn keine weitere Entwicklung möglich ist, beispielswiese in Küstenregionen oder an Staatsgrenzen. Um jedoch eine ganze Metropolregion mit fast 500 Kilometern Bahnstrecke an das Bahnnetz anzuschließen, sind derartige Insellösungen nicht vertretbar. Die Versorgungssicherheit des zentralen Bahnstromnetzes wird in einigen Bereichen des öffentlichen Netzes definitiv nicht erreicht.

Gibt es einen Grund der gegen Wasserstoff o. ä. Energieträger für die Züge spricht? Das würde die Stromtrasse sparen?

Alternative Kraftstoffe wie Wasserstoff können eine gute Möglichkeit sein, um kleinere Elektrifizierungslücken im System klimafreundlich zu überbrücken. Zur Erschließung ganzer Regionen wie im Nordosten Bayerns sind sie aus unserer Sicht nicht geeignet. Insbesondere werden viele der Ziele, die mit einer Elektrifizierung verfolgt werden, durch Insellösungen nicht erreicht. Beispielsweise wird ein durchgängiger Fern- oder Güterverkehr ohne Lokwechsel so nicht möglich. Auch dem gesamteuropäischen Ziel von durchgängigen Verkehrswegen würde eine neue Inseltechnologie in der Region im Wege stehen. Für eine gute Anbindung von Nordostbayern sowie für die Erreichung deutscher und europäischer Verkehrs- und Klimaziele ist die Elektrifizierung der Region aus unserer Sicht dringend erforderlich.

Beim Süd-Ost-Link von Tennet wurde uns auch immer erzählt dass eine Erdverkabelung nicht möglich ist. Inzwischen ist es Beschlusslage dass die Trasse erdverkabelt wird. Wieso wollen sie uns erzählen dass das bei Ihnen auch nicht geht? Ist das eine Masche?

Der SüdOstLink hat als HGÜ-Leitung völlig andere technische und physikalische Voraussetzungen als die 110 kV-Bahnstromleitung und ist somit nicht vergleichbar. mehr erfahren

Sie schreiben, dass bei Erdverkabelung mehr Löschspulen zur Blindstromkompensation eingesetzt werden müssen und nicht das gesamte Netz erdverkabelt werden kann. Also ist es es wohl in Abschnitten möglich. Wieviele Kilometer sind bei dieser Planung möglich

Eine genaue Zahl kann hier nicht benannt werden, da dies von vielen Faktoren abhängig ist. Als Größenordnung kann aber davon ausgegangen werden, dass in Nordostbayern eine Erdverkabelung höchstens im Bereich weniger hundert Meter möglich ist.

Soll auch in ferner Zukunft auf 16,7 Hz gesetzt werden, und wenn ja, warum?

Der gesamte deutsche elektrische Bahnverkehr funktioniert mit 16,7 Hz. Auf rund 20.000 Kilometer Bahnstrecken wird so ein durchgängiges Angebot ermöglicht. Für eine einzelne Region auf ein anderes System zu setzen, ist nicht vorgesehen und würde keine Vorteile mit sich bringen. Die Frage zur Umstellung des gesamten deutschen Netzes weg von 16,7 Hz wurde in der Vergangenheit bereits wiederholt gestellt und kontrovers diskutiert. Die benötigten Kosten einer Umstellung sind heute und auch in Zukunft das unumgängliche Kriterium.

Könnte ich meine Stromerzeugungsanlage an das Bahnnetz anschließen?

Die Erzeugung von 16,7 Hz-Bahnstrom ist technisch sehr aufwendig, zudem muss der Nachweis erbracht werden, dass durch die Einspeisung keine negativen Auswirkungen auf das Bahnnetz entstehen können. Dieses Zulassungs- und Nachweisverfahren ist hochkomplex, die Erlöse aus der Leistung der Anlage müsste diesen Aufwand tragen. Prinzipiell soll zukünftig auch die externe Einspeisung möglich werden.

Wie weit fährt ein Zug von A nach B ohne Bahntransformator - Reicht nicht ein Einspeisepunkt in jedem Bahnhof - Bahnhof Sulzbach kommt nicht vor??

Eine Einspeisung in die Oberleitung ist je nach Streckenkategorie ganz grob etwa alle 30-50 Kilometer erforderlich – die genaue Reichweite hängt aber beispielsweise auch von den Steigungen und Geschwindigkeiten auf der Strecke ab. Bei einer Einspeisung in Hohenstadt und einer in Amberg wäre in Sulzbach-Rosenberg somit keine weitere Einspeisung erforderlich. Nachdem die exakten Einspeisepunkte der Metropolenbahn noch nicht festgelegt wurden, könnte u.a. auch eine Einspeisung im Bereich Sulzbach-Rosenberg anstelle von Amberg realisiert werden.

Wieviel kostet der Bahnstrom im Vergleich zum öffentlichen Strom? Ist das der wahre Punkt? Der SüdOstLink Trasse könnte ja so ausgelegt werden, dass das Netz stabil ist. Ich glaube nicht, dass Bahnstromnetz stabiler ist wie das öffentliche Netz!! Sonst...

...hätten auch andere ein Problem. Bei diesen wird deutlich mehr netzbelastende Blindleistung produziert. Oder sind es die hohe Kosten für Blindleistungskompensation? 

An das öffentliche Netz werden ganz andere Anforderungen gestellt als das im Bahnverkehr der Fall ist, siehe oben. Das öffentliche Stromnetz ist im Höchstspannungsbereich zweifelsohne sehr leistungsfähig. Aber wir haben keine Anschlussmöglichkeit ins Höchstspannungsnetz oder an die HGÜ. Der für uns relevanten 110kV-Bereich in punktuell strukturschwachen Gegenden ist eben für andere Anforderungen ausgelegt und deswegen zur Versorgung der Bahnstrecken nicht so gut geeignet. Die börsenorientierten Stromkosten sind prinzipiell vergleichbar, wobei der Faktor der Frequenzumwandlung ursprünglich die Differenz beeinflusst.

Aus welchen Kraftwercken soll der Strom Kommen ? Wo sind diese Standorte?

Der Strom der DB stammt aus einem breiten Portfolio: So liefern in Bayern beispielsweise Wasserkraftwerke an der Donau oder der Isar an die Bahn. 

Wie ist es mit der Sicherheit der Stromversorgung bei Unwettern gegenüber Erdverkabelung?

Die Versorgung ist selbstverständlich auch bei einer Freileitung bei allen Wetterverhältnissen sichergestellt. Extreme Wettersituationen sind bei der Planung und beim Bau der Bahnstromleitungen gemäß den VDE-Vorschriften und gesetzlichen Vorgaben zu berücksichtigen, eine uneingeschränkte Resistenz gegen “höhere Gewalt” ist auch bei der Bahnstromversorgung jedoch nicht gegeben.

In Skandinavien rollen die Züge seit Jahrzehnten mit individuell eingespeisten örtlichen Energiequellen ....das sollte doch in Bayern auch machbar sein!

Für dezentrale Netzformen sind besondere betriebliche Einrichtungen mit entsprechenden Nachteilen und Einschränkungen notwendig, die im zentralen deutschen Bahnnetz vermieden werden können. Die DB ist der festen Überzeugung, dass unser zentrales Netz deutliche Vorteile besitzt, die diese Betriebsart eindeutig rechtfertigen.

Der Zugverkehr in sehr dünn besiedelten Ländern mit einem geringen Verkehrsaufkommen ist nur sehr begrenzt vergleichbar mit einem bevölkerungsreichen Land mit starker Wirtschaft wie in Deutschland und der Oberpfalz.

Wie muss ich mir den Bau der Leitung vorstellen? Wird es zu Baulärm kommen?

Beeinträchtigungen wie Baulärm lassen sich leider bei keiner Baumaßnahme vollständig verhindern. Natürlich versucht die DB aber, die Beeinträchtigungen auf das unbedingt erforderliche Maß zu reduzieren.

Projekt / Dialog

Stimmt es, dass die Stromtrasse durch den Landkreis Amberg-Sulzbach geplant wird, obwohl nicht sicher ist, ob und wann der Ausbau der Strecke erfolgt? Wir also evt. die Last der Stromtrasse tragen, ohne mit Sicherheit auch vom Ausbau zu profitieren?

Kürzlich hat der Bund angekündigt, dass der Planungsauftrag für diese Strecke Anfang 2021 erteilt werden soll. Die DB freut sich, dass dann auch der Ausbau der Bahnstrecke über Amberg geplant werden kann und die Menschen im Landkreis Amberg-Sulzbach von einer modernen klimafreundlichen Mobilität profitieren werden. 

Welchen Nutzen hat Amberg von diesem schwer verständlichen Projekt?

Amberg profitiert beispielsweise durch neue Fernverkehrsverbindungen, Verbesserungen im Nahverkehr sowie Chancen für Wirtschaft und Tourismus. Anwohner profitieren beispielsweise durch den Entfall von Abgasen sowie durch leisere elektrische Züge. mehr erfahren

Bleibt es bei der Stromstrasse oder kommt auch noch ein Schienennetz dazu

Der Bau einer neuen Bahnstrecke ist nicht vorgesehen.

Werden vor Ort Termine mit den einzelnen Komunen abgehalten?

(Kommunal-)Politiker wie Bürgermeister wurden ab Mai über die Planungen zur Bahnstromversorgung informiert. Ab diesem Zeitpunkt wurden auch persönliche Gesprächstermine angeboten. Einige Bürgermeister haben dieses Angebot bereits genutzt, weitere Termine sind in Vorbereitung oder werden noch folgen.

Aufgrund der vielen Fragen: Gibt es noch weitere Infotermine, in denen Sie auf die Fragen im Dialog eingehen? Nur schriftliche Antworten reichen sicher nicht.

Es wird noch viele Möglichkeiten geben, alle Fragen loszuwerden. Derzeit können bereits Gesprächstermine am Telefon oder per Videochat reserviert werden. Nach den Sommerferien wollen wir beispielsweise Bürgersprechstunden in verschiedenen Orten anbieten.

Welches Mitspracherecht haben die Einzelnen Gemeinden?

Die Kommunen können derzeit – wie auch Bürgerinnen und Bürger – Hinweise zum Leitungsentwurf geben und Alternativvorschläge machen. Weil sich die Planung derzeit noch vor Beginn von förmlichen Verwaltungsverfahren befindet, gibt es keine gesetzlich geregelte Beteiligung.

Vorteile mit Arbeitsplätzen und Ansiedelung von Unternehmen ergeben sich nur wenn Schienen / Bahnhöfe gebaut werden. Eine Stromtrasse birgt hier keinerlei Vorteile. Sehe ich das richtig?

Die Wirtschaft in der Region ist langfristig angewiesen auf gut ausgebaute Verkehrswege. Dazu gehört auch der Zugang zu einem klimafreundlichen Gütertransport auf der Schiene. Dafür ist eine Elektrifizierung der Bahnstrecken dringend überfällig.

Gibt es eine Wirtschaftlichkeitsberechnung? Wieviel Steuergeld wird dieses Projekt verschlingen und mit welchem Umsatz rechnen Sie in welchem Zeitraum? Wann amortisiert sich diese Strecke (sollte es wirklich um die Elektrifizierung der Bahnstrecke gehen)?

Die DB kann erst nach dem Abschluss der Vorplanung erste Angaben zu den voraussichtlichen Kosten machen. Der Bund führt bei der Erstellung des Bundesverkehrswegeplans für alle Projekte eine Kosten-Nutzen-Rechnung durch. Die Ergebnisse können im Projektinformationssystem eingesehen werden. 

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