Mit dem Bahnausbau schneller von Hof nach München: Reisende sparen sich zukünftig rund 30 Minuten

Großprojektleiter Norman Wilk (rechts) und Projektleiter Horst Leißner (links) geben in Schwandorf Einblicke in die aktuellen Planungen am Ostkorridor Süd.

Knapp 30 Minuten schneller geht es in Zukunft von Hof nach München. Mit der Elektrifizierung und dem Ausbau der Bahnstrecke Hof–Marktredwitz–Regensburg–Obertraubling wird das möglich. Das Team des sogenannten Ostkorridors Süd gab am 19. Januar 2023 bei einem Pressegespräch in Schwandorf Einblicke in die Planungen an der Strecke und stellte ein neues Dialog-Angebot auf Bürgermeister-Ebene vor.

In der Oberpfalz und im östlichen Oberfranken ist bislang kaum ein Meter Schiene unter Strom. Durch die Elektrifizierung des Ostkorridors Süd soll sich das ändern. Sie ermöglicht klimafreundlichen Verkehr auf der knapp 190 Kilometer langen Bahnstrecke. Etwa 40.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) werden nach der vollständigen Elektrifizierung der Strecke Hof–Regensburg–Obertraubling pro Jahr eingespart. „Der Ausbau der Strecke ist die Voraussetzung für mehr Zugverkehr, die Perspektive auf ein Fernverkehr-Angebots und eine erhebliche Reisezeitverkürzung von Hof über Regensburg nach München. Nicht nur der Personenverkehr profitiert von dem Bahnausbau, sondern auch  der Güterverkehr. Damit werden Schwerlastverkehre von der Straße auf die Schiene verlagert“, sagt Norman Wilk, Gesamtprojektleiter des Ostkorridor Süd.

Planer suchen nach Möglichkeiten schneller zu fahren

Infrastrukturanpassungen, wie Neutrassierungen und Bogenaufweitungen in Kurven tragen zu kürzeren Fahrzeiten bei. „Je flacher eine Kurve ist, desto schneller kann ein Zug hindurch fahren. Somit können Züge künftig statt mit 100 dann mit 130 Stundenkilometern die Kurve nehmen. Auch wenn dies pro Kurve nur wenige Sekunden Zeiteinsparung bedeutet, ergibt sich in der Summe auf der langen Bahnstrecke ein großer Reisezeitgewinn“, erklärt der Gesamtprojektleiter. Derzeit entwickelt das Projektteam beispielsweise Ideen einer Neutrassierung um die Kurve an der Ponholzer Höhle bei Maxhütte-Haidhof zu umfahren und stattdessen auf geradem Weg eine Abkürzung zu nehmen. In enger Abstimmung mit allen betroffenen Kommunen, Landkreis, Freistaat und Eisenbahn-Bundesamt prüfen die Planer hier verschiedene Varianten, die für eine Fahrzeitreduzierung sorgen.

Insgesamt 190 Kilometer Bahnstrecke, 89 Straßenbrücken, 145 Eisenbahnbrücken, 32 Bahnhöfe, 23 Bahnübergänge und 24 Stellwerke und Signaltechnik müssen unsere Planer bei dem Ausbau berücksichtigen. Dazu kommt der Neubau von Gleisen und Brücken.

Neues Dialog-Angebot auf Bürgermeister-Ebene

Ein großes Anliegen ist uns mit der Öffentlichkeit und den Kommunen im ständigen Dialog zu stehen. Norman Wilk: „Wir sind der festen Überzeugung, dass der Austausch mit der Region die Akzeptanz des Bahnausbaus fördert. Deshalb startet im Januar 2023 ein zusätzliches Dialog-Format mit der Region.“ Zwei Mal jährlich informieren wir dabei Bürgermeister:innen und Landrät:innen über aktuelle Planungen und schaffen somit einen konstruktiven Dialog. Dabei haben wir die Strecke in drei kleinere Streckenabschnitte unterteilt, um detailliert über regionale Planungen zu sprechen und Fragen zu klären: Hochfranken, Oberpfalz Nord sowie Oberpfalz Süd.

In der Vergangenheit haben wir beim Ostkorridor bereits umfangreiche Gesprächsformate und Dialog- sowie Informationsangebote für die Öffentlichkeit in Form von Kommunengesprächen, einem Koordinierungsrat sowie Infoterminen und Bürgerspechstunden erfolgreich integriert. Mit dem neuen Dialog-Format erweitern wir unser Informationsangebot und kommen so dem Wunsch der Region nach mehr Austausch zum Bahnausbau nach.

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