Naturschutz beim Bahnausbau Hof–Marktredwitz

Zahlreiche Pflanzen und Tiere leben in der Umgebung unserer Bahnstrecken.

Über ein Jahr lang beobachten Artenschutzexperten ab jetzt die Flora und Fauna an der Bahnstrecke zwischen Hof und Marktredwitz. Mit den Ergebnissen können die Umweltgutachter Maßnahmen für schützenswerte Arten entwickeln und die Auswirkungen der Baumaßnahmen abschätzen. Denn ein nachhaltiger Schutz der Tier- und Pflanzenwelt spielt neben der technischen Umsetzung eine wichtige Rolle.

In einem ersten Schritt werden dafür ab Frühjahr 2022 bis ins Jahr 2023 die Biotopstrukturen sowie das Vorkommen und das Verhalten der Tiere im Umgriff der Ausbaustrecke untersucht. In einem etwa 100 Meter breiten Untersuchungsraum rechts und links der Gleise legen die Experten künstliche Verstecke wie beispielsweise Fotofallen, Lockstäbe oder Fangzäune für die Tiere an. Für einige besonders mobile Tierarten, wie den Weißstorch, blicken die Umweltgutachter auf einen größeren Untersuchungsradius. Auf diese Weise beobachten sie eine Vegetationsperiode lang deren natürlichen Lebensraum. Die daraus gewonnen Ergebnisse helfen den Planern, die Auswirkungen der Baumaßnahmen abzuschätzen. So können sie schützenswerte Tiere und Pflanzen bei den weiteren Planungen berücksichtigen. Dafür werden die vom Projektteam beauftragten Umweltspezialisten der Firmen DB E&C GmbH, Emch + Berger GmbH sowie Dr. Knut Neubeck, auch Flächen Dritter betreten müssen. Die DB Netz AG versucht alle betroffenen Eigentümer über die Maßnahmen postalisch zu informieren.

Zum Schutz von seltener Flora und Fauna

„Bedrohte Tiere und Pflanzen zu schützen, liegt uns besonders am Herzen. Deshalb untersuchen wir schon während der frühen Planungen des Projekts, welche Arten nahe der Bahnstrecke zu Hause sind“, sagt Verena Schmidt, Projektingenieurin für Umweltschutz im Team der Elektrifizierung Hof–Marktredwitz. Entlang des 42 Kilometer langen Streckenabschnittes leben viele verschiedene Tierarten wie beispielsweise Brutvögel, Fledermäuse und Reptilien. Manche Arten, wie die Zauneidechse, fühlen sich in der Nähe der Bahngleise besonders wohl. Gefährdete Arten werden dann natürlich auch speziell in Planung und Bau berücksichtigt.

„Egal, ob vor, während oder nach dem Ausbau – wir möchten möglichst wenig in den Lebensraum der Tier- und Pflanzenwelt an der Strecke eingreifen“, erklärt Schmidt. Dazu entwickeln Umweltexperten im Rahmen eines Landschaftspflegerischen Begleitplans Vermeidungsmaßnahmen sowie auch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zum Schutz der Umwelt. Diesen reicht das Projektteam beim Genehmigungsverfahren zusammen mit den anderen Planungsunterlagen für den Streckenausbau ein.

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