Neue Lebensräume für Fledermäuse und Zauneidechsen

 Die Gleisanlagen und das Stellwerk in Pechbrunn haben das Ende Ihrer Nutzungsdauer erreicht und müssen erneuert werden

Im Bahnhof Pechbrunn haben viele Gleise und Weichen nach 25 bis 50 Jahren Nutzung das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und müssen erneuert werden. Das Stellwerk aus dem Jahr 1956 mit Relaistechnik aus der Nachkriegszeit muss nach fast 70 Betriebsjahren ebenfalls ersetzt werden. Nachdem das östliche Streckengleis bereits im Frühjahr 2022 erneuert wurde, werden im nächsten Jahr (2024) mehrere Gleise und Weichen erneuert und ein neues elektronisches Stellwerk (ESTW) errichtet. Alle Signale, Anlagen und Kabelanlagen werden neu errichtet und dafür neue Kabelführungssysteme hergestellt. Im Zusammenhang damit wird auch die bestehende Gas-Weichenheizung durch eine moderne elektrische Weichenheizungsanlage ersetzt. Im Herbst diesen Jahres soll bereits das neue Stellwerksmodulgebäude aufgestellt werden. Im Frühjahr 2024 beginnen die Hauptbaumaßnahmen und im Oktober 2024 soll das neue Stellwerk in Betrieb genommen werden. Der Bund und die DB Netz AG investieren dafür ca. 20 Mio. € aus Mitteln der Leistungs- und Finanzierungvereinbarung zur Erneuerung der Eisenbahninfrastruktur und aus dem Klimaschutzpaket. Durch die Baumaßnahmen werden sich die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Bahnanlagen erhöhen und damit die Stabilität und Pünktlichkeit des Zugbetriebs verbessert.

Maßnahmen zum Arten- und Umweltschutz

In Vorbereitung der der Erneuerung der Gleisanlagen und der Stellwerkstechnik im Bahnhof Pechbrunn schafft die Deutsche Bahn auch mehr Schutz für die heimische Tierwelt. An der Bahnstrecke zwischen Marktredwitz und Wiesau entstanden dieses Frühjahr neue Lebensräume für Eidechsen und Fledermäuse. Für die Habitate nahe Pechbrunn (Landkreis Tirschenreuth) hat die DB bereits 100.000 Euro investiert. „Die Zauneidechse zählt in Bayern zu den gefährdeten Tierarten. Daher sichern wir rechtzeitig vor den Erneuerungsmaßnahmen den Lebensraum der Reptilien. Dieser ist aufgrund des trockenwarmen Gesteins des Gleisschotters oft im Umgriff von Bahnstrecken zu finden“, erklärt Projektleiter Andreas Meusel. Um die Population zu sichern, wird das Umweltteam der Bahn im nächsten Schritt die Echsen einsammeln und sie in den neu gebauten Habitaten ansiedeln. Ebenfalls im Frühjahr 2023 entstanden bei Pechbrunn auf Betreiben der Bahn neue Fledermauskästen. Damit soll die unter besonderem Schutz stehende Tierart, ein Zuhause finden.

Grundlage für die Maßnahmen ist eine engmaschige Artenschutzkartierung der Bahn der Bahnstrecken. Auch im Rahmen der Ausbauvorhaben zur Elektrifizierung der Bahnstrecken in Nordostbayern wird die DB den Schutz gefährdeter Tierarten initiieren.

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