Themenbereich "Planung & Technik"

An vielen Stellen durchqueren die Bahnstrecken sensible Landschaftsbereiche.

Gut fürs Klima, für die Fahrgäste und Anwohner: Bereits seit über 100 Jahren werden deutsche Bahnstrecken mit Strom betrieben. Seitdem wurde der Anteil der elektrischen Züge immer weiter ausgebaut. Mit dem Bahnausbau Nordostbayern sollen auch im Dreieck der Städte Nürnberg, Hof und Regensburg moderne elektrische Züge fahren können. Doch zur Elektrifizierung der Bahnstrecken gehört weit mehr als nur der Einbau einer Oberleitung. 

 

Welche Vorteile hat der Bahnbetrieb unter Strom?

  • Klimafreundlicher: CO2-Emmissionen wie bei Dieselzügen entfallen
  • Leiser: Elektrozüge sind leiser und sorgen für Entlastung der Anwohner
  • Wirtschaftlicher: Fernverkehr wird ermöglicht und Güterverkehr wird wesentlich attraktiver
  • Schneller: Elektrozüge beschleunigen schneller
  • Effizienter: Energie wird beim Bremsen zurück gewonnen

Maßnahmen: Was gehört alles zum Bahnausbau?

Was passiert mit den Brücken?

Deutschland ist dicht besiedelt und wird durch ein enges Netz an Straßen, Schienen und Wasserwegen verbunden. Wo zwei Verkehrswege sich begegnen, ist eine Kreuzung erforderlich. Dabei fahren meist Autos oder Züge über eine Brücke – sind die Züge oben, spricht man von einer Eisenbahnbrücke, sonst von einer Straßenbrücke.

Welche Änderungen sind an Brücken notwendig?
Eine elektrifizierte Strecke benötigt oberhalb der Gleise wesentlich mehr Platz durch die zusätzliche Oberleitung. Einige der Straßenbrücken in Nordostbayern sind dafür zu niedrig. Bei einigen kann durch das Absenken der Gleise unter der Brücke Platz geschaffen werden, andere müssen neu gebaut werden. Viele Straßen- und Eisenbahnbrücken müssen zudem geerdet werden.

Wer bezahlt die Änderungen an den Brücken?
Die Kostenaufteilung zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern regelt das Eisenbahnkreuzungsgesetz (EkrG). Grundsätzlich trägt derjenige Akteur die Kosten für die neue Kreuzung, der den Neubau verlangt. Verlangen beide Beteiligte den Neubau, werden die Kosten aufgeteilt. Zudem werden entstehende Vorteile gegenseitig ausgeglichen.

Wie genau werden die einzelnen Strecken ausgebaut?

Für die Bahnstrecke Nürnberg–Schirnding erreichen wir mit dem Abschluss der Vorplanung einen wichtigen Meilenstein. Die konkreten Planungsergebnisse haben wir hier für Sie aufbereitet. zu den Planungsabschnitten

Für die anderen Streckenabschnitte liegen derzeit noch keine detaillierten Planungsergebnisse vor. Diese werden wir zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen. 

WIE KÖNNEN DIE TUNNEL ELEKTRIFIZIERT WERDEN?

Insgesamt zehn Tunnel gibt es auf der Bahnstrecke von Nürnberg nach Schirnding. Sieben davon befinden sich auf einem rund zehn Kilometer langen Abschnitt im Pegnitztal, die restlichen drei Tunnel liegen im Fichtelgebirge. Als die Tunnel gebaut wurden, lag der Gedanke an eine Elektrifizierung in weiter Ferne – zu dieser Zeit fuhren noch Dampfloks. Die Tunnelbauer haben die Tunnel natürlich für den damaligen Stand der Technik dimensioniert. Doch die Ansprüche an Bahnstrecken haben sich gewandelt: Elektrisch betriebene Züge beanspruchen durch den zusätzlichen Stromabnehmer auf dem Dach des Zuges deutlich mehr Platz nach oben. Auch in der Breite wird beim Neubau von Tunneln heute mehr Raum vorgesehen, beispielsweise damit auch Züge mit einer breiteren Ladung die Strecke befahren können. Außerdem werden heute Rettungswege für den Notfall vorgehalten. Eine bloße Nachrüstung der Oberleitung ohne Umbau der Tunnel ist somit nicht möglich.

Tunnelaufweitung

Bei einer Tunnelaufweitung wird der Querschnitt des Tunnels vergrößert, um Platz für die Oberleitung zu schaffen. Um die Auswirkungen für die Fahrgäste in der Bauphase zu minimieren, wird die Tunnel-in-Tunnel-Bauweise eingesetzt.

Tunnelneubau

Bei vielen Tunneln kommt auch ein Neubau des Tunnels in Frage – entweder einige Meter neben dem bestehenden Tunnel in paralleler Lage oder je nach Tunnel auch mit neuer Streckenführung.

 

 

Wie werden die Bahnstrecken digitalisiert?

Die Zukunft ist digital: Mit dem Bahnausbau wird auch für die Stellwerke sowie für die Leit- und Sicherungstechnik der Strecken in Nordostbayern ein neues Zeitalter eingeläutet. 

Das europäische Zugsicherungssystem ETCS

Das „European Train Control System“ (ETCS) ist der neue einheitliche Standard für Zugbeeinflussungssysteme in ganz Europa. Jeder kennt die großen Signale an den Gleisen, die ein bisschen an Ampeln erinnern und tatsächlich eine ähnliche Funktion haben: Durch das Signal erkennt der Lokführer nämlich, ob er in den vor sich liegenden Abschnitt einfahren darf oder nicht. Mit ETCS könnten die Signale aber der Vergangenheit angehören. Denn mit ETCS kann die Information, ob ein Abschnitt befahren werden darf oder nicht, direkt auf einem Bildschirm im Zug dem Lokführer angezeigt werden.

Was bringt ETCS?

Europaweit haben sich die Staaten und Bahnunternehmen auf ETCS als einheitlichen Standard geeinigt. So können grenzüberschreitende Strecken ohne Systemwechsel befahren werden. Das stärkt den internationalen Schienenverkehr und setzt einen hohen Standard in der Verkehrssicherheit. Zudem überwacht das System jeden Zug immer genau und kann auch bei hohen Geschwindigkeiten rechtzeitig die richtigen Entscheidungen für eine sichere Zugfahrt treffen. Der Lokführer hat gemeinsam mit dem Fahrdienstleiter das letzte Wort.

Neue Stellwerke

Von den Stellwerken aus werden Weichen, Signale oder Bahnübergänge gesteuert. Durch die Einführung von ETCS müssen auch die Stellwerke in Nordostbayern angepasst oder neugebaut werden. Dabei kommen elektronische oder digitale Stellwerke zum Einsatz.

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